Die Stadtwerke Gütersloh und der Anlagenhersteller General Electric haben mächtig Tempo für die Energiewende vor Ort gemacht: Trotz unvorhersehbarer Verzögerungen während der Bauphase hat der Windpark Gütersloh in den vergangenen Tagen erstmals „Strom aus Gütersloh und für Gütersloh“ produziert. Die drei Windkraftanlagen sind wie geplant ans Netz gegangen und haben bereits jeweils mehr als eine Kilowattstunde Strom erzeugt. „Der Zeitplan war in der Tat eng geworden. Umso erfreulicher ist es, dass auch die dritte Anlage am vergangenen Samstag in Betrieb genommen werden konnte“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda.
Bereits am Donnerstag und Freitag vergangener Woche konnten zwei Anlagen ans Netz gehen. Am Samstagnachmittag folgte dann die dritte. Man könnte damit also von einer Punktlandung sprechen, schließlich hatten sich die Stadtwerke Gütersloh vorgenommen, mit dem Windpark Gütersloh ab Herbst rund 5.000 Haushalte mit grüner Energie zu versorgen. Aktuell stehen die Rotorblätter aber noch einmal kurzzeitig still. „An den Anlagen werden notwendige Restarbeiten durchgeführt. Anschließend können sie in den mehrwöchigen Testbetrieb gehen“, erklärt Projektleiter Francisco Lopez Sommer, Stadtwerke Gütersloh.
Außerplanmäßige Unterbrechungen hatten den Zeitplan in den vergangenen Monaten manches Mal in Bedrängnis gebracht und damit eine Straffung der Abläufe erforderlich gemacht. Zum einen hatte sich die Anlieferung der benötigten Bauteile verzögert. Grund hierfür waren ausstehende Genehmigungen für Schwertransporte, wodurch übrigens ein großer Teil der aktuellen Windkraftprojekte in Deutschland ins Stocken geriet. Zum anderen mussten die Arbeiten jüngst wegen des stürmischen Wetters unterbrochen werden. In den vergangenen Tagen herrschte auf der Baustelle Hochbetrieb – auch an den Wochenenden –, um den Aufbau der drei Windkraftanlagen mit ihren Türmen, Gondeln und Rotorblättern im gesteckten Zeitrahmen zu bewältigen. Darüber hinaus musste ein rund 4,5 Kilometer langes Stromkabel vom Standort bis hin zum Umspannwerk „Domhof“ an der Weberei verlegt werden. Ebenso ein Glasfaserkabel, das für die Kommunikation und Steuerung der Anlagen erforderlich ist.
Der Windpark Gütersloh des heimischen Energieversorgers im Stadtteil Kattenstroth an der Grenze zu Rheda-Wiedenbrück besteht aus drei jeweils 170 Meter hohen Windkraftanlagen mit einem Rotordurchmesser von 120 Metern. Der Energie-Ertrag beläuft sich jährlich auf etwa 16,8 Millionen Kilowattstunden (kWh) – rund 5.000 Haushalte können auf diese Weise umweltfreundlich mit Strom beliefert werden. Der erzeugte Strom wird in das Gütersloher Stromnetz eingespeist und physikalisch auch hier verbraucht. Durch die drei Anlagen wird jährlich eine CO2-Reduktion von 5.100 Tonnen in Gütersloh erreicht. Das Investitionsvolumen der Stadtwerke beträgt rund zwölf Millionen Euro.