Vorsicht im Straßenverkehr
Gütersloh. Wer morgens früh zur Arbeit fährt, muss sich seit dem 26. März erst wieder an die Dunkelheit auf den Straßen gewöhnen – die Sommerzeit hat begonnen. Wildtiere kennen das System der Uhrenumstellung aber nicht und sind immer zu denselben Zeiten aktiv. Besonders in der Dämmerung morgens und abends suchen sich Rehe Flächen, auf denen sie etwas zu fressen finden. Fällt die Dämmerung dann – wie jetzt gerade – in den Hauptberufsverkehr, ist bei Unachtsamkeit und nicht angepasster Geschwindigkeit der Unfall vorprogrammiert. Im Zeitraum April 2016 bis März 2017 ereigneten sich im Kreis Gütersloh fast 1.000 (993) Unfälle mit Rehen oder Wildschweinen.
Um sich und das Wild davor zu schützen, ruft die Untere Jagdbehörde des Kreises Gütersloh dazu auf, in den nächsten Wochen besonders aufmerksam durch den Kreis zu fahren. Insbesondere Rehwild, das auf der Straße steht, verharrt bei sich nähernden Scheinwerfern und flieht nicht. Erst beim ‚Aufblenden‘ sorgt der sich ändernde Lichtreiz für den Fluchtreflex. Mit blauen Wildwarnreflektoren, die sich mittlerweile an vielen Straßen im Kreis Gütersloh finden, sollen Unfälle ebenfalls minimiert werden. Die Auswertung des noch laufenden Pilotversuches soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Sollte es aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Kollision mit Rehen oder Wildschweinen gekommen sein, so ist in NRW mit Einführung des Jagdgesetzes 2015 mittlerweile jeder Autofahrer verpflichtet, unmittelbar die Polizei (Notruf 110) zu verständigen, die sich dann mit dem zuständigen Jäger in Verbindung setzt. So sollen dem angefahrenen Tier, welches womöglich noch lebt, lange Leiden und Qualen erspart werden. Die Bescheinigungen für die Versicherung werden ebenfalls von der Polizei ausgehändigt, nicht mehr von den Jagdausübungsberechtigten.