Historikerteam aus Hamburg und Münster sucht in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Zeitzeugen, die vor 1990 geboren sind
Gütersloh (gpr). Ein Historikerteam aus Hamburg und Münster erforscht aktuell die jüngste Stadtgeschichte Güterslohs. Dabei sollen nicht nur die Akten, sondern auch die Gütersloherinnen und Gütersloher selbst sprechen. Es geht um den Wandel des städtischen Selbstbilds und im Allgemeinen um das Leben in Gütersloh. Wie war das in den Jahren von 1970 bis 2020? Wer vor 1990 geboren ist und dazu erzählen möchte, wird unter anderem von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) aus Münster, Joana Gelhart, interviewt. Die Interviews sollen dann auch ins Stadtarchiv kommen.
Die Historikerin ist keine Unbekannte in Gütersloh. Schon zum Wettbewerb „Kochen für Gütersloh“, der 1978 stattfand, forschte sie und suchte im vergangenen Sommer Zeitzeugen, die sie unterstützen sollten, die Stadtgeschichte fortzuschreiben. Der Aufruf war ein voller Erfolg und eine solch positive Resonanz erhofft sich Joana Gelhart jetzt erneut aus der Gütersloher Stadtgesellschaft.
„Das Gütersloher Stadtarchiv ist die erste Adresse, wenn es um Fragen zur Gütersloher Stadtgeschichte geht, und es ist eine wahre Schatztruhe an Akten, Bildern und vielem mehr“, so Gelhart. „Doch nicht alle Fragen lassen sich mit einem Blick in die Akten beantworten.“ Deshalb sucht Joana Gelhart in Kooperation mit dem Stadtarchiv Gütersloh nach Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die bereit sind, mit ihr über die (jüngste) Vergangenheit zu sprechen.
Die Historikerin untersucht den Wandel des städtischen Selbstbildes von 1970 bis 2020: Wie nahmen die Menschen die Stadt in dieser Zeit wahr? In einem Interview will die Historikerin Fragen stellen wie: Wie war es und ist es, in Gütersloh zu leben? Welche Veränderungen hat die Stadt erfahren und welche haben sie geprägt und wie hat sich das Leben grundsätzlich in ihr verändert? Im Rahmen ihrer Dissertation möchte Gelhart mit ganz unterschiedlichen Personen ins Gespräch kommen. Gesucht werden Menschen, die vor 1990 geboren sind. Dabei interessieren sie sowohl die Erzählungen und Perspektiven von gebürtigen Gütersloherinnen und Güterslohern als auch von denen, die im Laufe ihres Lebens nach Gütersloh gezogen sind, von Menschen aus den Stadteilen oder aus der Kernstadt.
Die Interviews sollen aufgenommen und anschließend im Stadtarchiv untergebracht werden, wenn gewünscht auch anonym. Wer Interesse hat oder jemanden kennt, der für ein Interview in Frage kommt, meldet sich per E-Mail an gelhart(at)zeitgeschichte-hamburg.de oder telefonisch unter 0151 / 65190039.
Bild: Führt die Interviews zum Leben in Gütersloh: Historikerin Joana Gelhart, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH). (Foto: ZFH)