Wenn der Tweed Run stattfindet, zeigt sich Gütersloh very british. In diesem Jahr ist es am 23. April soweit. Dann werden auch wieder Susanne und Jeremy Buxton dabei sein. Die geborene Gütersloherin und der Engländer sind nicht nur begeisterte Teilnehmer, sondern zieren in diesem Jahr die offizielle Tweed Run-Postkarte. Grund genug, dem sympathischen Paar einen Besuch abzustatten.
Susanne Buxton ist geborene Gütersloherin und wie sie sagt »eine ostwestfälische Frohnatur«. Ihr Mann Jeremy ist vor 10 Jahren »der Liebe wegen« nach Gütersloh gekommen. Er stammt aus Nottingham. Gütersloh und Nottingham haben übrigens viele Gemeinsamkeiten, wie Susanne erläutert. So wurden in Nottingham, wie auch in Gütersloh, Fahrräder produziert. In Nottingham wurde 1887 das größte Fahrradwerk Großbritanniens, die Raleigh Cycle Company gegründet, die hier bis 2001 auch produzierte. Bei Raleigh absolvierte Jeremy im übrigen auch seinen ersten Ferienjob und ist seitdem von historischen Fahrräder fasziniert.
Er besitzt allerdings kein Raleigh-, sondern ein Miele-Fahrrad. Ebenso wie seine Frau. Susanne kaufte ihr Fahrrad von einer ehemaligen Miele-Mitarbeiterin, die in Hamburg lebte. Dank Susanne kehrte das Fahrrad sozusagen wieder nach Hause zurück.
Aber noch einmal nach Nottingham. Denn hier gab es – ebenso wie in Gütersloh – eine lange Textiltradition. Berühmt ist die „Königin der East Midlands“ für ihre Spitze sowie Strumpf- und Strickwaren. Und nicht zuletzt stammt auch der Designer Paul Smith aus Nottingham.
A propos Textilien: Susanne und Jeremy sind Fans von Vintage-Kleidung. Der Vintage-Virus erwischte Susanne anlässlich des Swing-Konzertes von André Hermlin und seinem Orchester in der Gütersloher Stadthalle. Da sie in Deutschland nicht fündig wurde, bestellte sie Kleider in den USA. Diese passten wie angegossen und seitdem hat Susanne ihre Garderobe um einige Vintage-Stücke erweitert. Mittlerweile nutzen sie und ihr Mann die regelmäßigen Englandreisen für die Suche nach Retro-Garderobe. Dabei – wie soll es anders sein – sind natürlich auch Tweedstücke, u.a. ein Harris-Tweed-Kostüm.
Jeremy, der gerne Anzug und selbstgebundene Fliegen trägt, wie es sich seiner Ansicht nach für einen Gentleman gehört, teilt die Vorliebe seiner Frau für Vintage-Garderobe. „Die 30er und 40er Jahre waren einfach eine sehr elegante Zeit“, meint er. Seinen ersten Tweedmantel erwarb er übrigens für 50 pence auf einem Flohmarkt in Nottingham.
Und da der Gütersloher Tweed Run historische Fahrräder und Vintage-Garderobe auf das Schönste zusammenfügt, genießen die Buxtons diesen entspannten Nachmittag sehr. „Die Atmosphäre ist einfach schön. Ganz besonders freuen wir uns auf die Sazerac Swingers, die sicher nicht nur für uns ein Höhepunkt des Rahmenprogramms sind.“
In Kürze wird das Paar sich wieder auf den Weg nach England machen. Hier möchte Jeremy ein altes Lastenfahrrad, ein sog. Butcher’s Bike auftreiben. Wir sind gespannt, ob wir ihn damit am 23. April beim 4. Gütersloher Tweed Run sehen werden.