Vom Leben auf dem Bauernhof über ausgefallene Flechtfrisuren bis hin zum japanischen Kampfschrei – für die kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Erlebniswochen gab es in den Herbstferien wieder Einiges zu entdecken und auszuprobieren. Mit dem abwechslungsreichen Kursprogramm sorgte die Volkshochschule Gütersloh mit Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung auch in diesen Schulferien dafür, dass bei 13 unterschiedlichen Kursangeboten keine Langeweile aufkam. Von den ersten Lernerfolgen der Kinder überzeugte sich kürzlich Dr. Burghard Lehmann, Geschäftsführer der Osthushenrich-Stiftung, gemeinsam mit der Leiterin der VHS, Dr. Birgit Osterwald, und der Koordinatorin der Erlebniswochen, Dr. Regina Bredenbach-Rämsch.
Bei den Kursen „Japanische Kampfkünste“ unter der Leitung von Fabio Fermani und „Haare stylen mit Rosa“ mit Kursleiterin Rosa Fibich, präsentierten die Kinder stolz, was für Fähig- und Fertigkeiten sie in kurzer Zeit bereits gelernt haben.
Japanische Kampfsportarten sind nur was für Jungs? Auf gar keinen Fall, weiß die elfjährige Cora. „Ich hatte Lust auf Kampfsport, weil man sowas in der Schule nicht lernen kann“, freut sich die Schülerin, neue Bewegungen und Techniken auszuprobieren. Seit Beginn der Erlebniswochen 2009 betreut Kampfkunsttrainer Fabio Fermani den Kurs der japanischen Kampfkünste, der mittlerweile ein echter Klassiker unter den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geworden ist. Von Aikido über Judo bis hin zum Karate – bei Fabio Fermani, der von der Studentin Suriye Cilgin unterstützt wird, lernen die Kinder verschiedene Elemente der Kampfsportarten und gleichzeitig auch ihren kulturellen Hintergrund kennen. „Sport ist Kultur“, weiß Fabio Fermani und erklärt den Kindern daher auch, was die einzelnen Begriffe wie Samurai, Aikido oder Karate bedeuten. So kann man bei dem Training unterschiedlicher Hand-, Schlag- und Tritttechniken auch den ein oder anderen japanischen Kampfschrei vernehmen, wenn sich die kleinen Trainingspartner gekonnt auf dem Boden abrollen.
Weniger sportliche Koordination, sondern vielmehr Fingerfertigkeiten und kreatives Geschick sind beim Kurs der Haar-Künstlerin Rosa Fibich gefordert. Zusammen mit der Diplom-Sozialpädagogin Martina Augustyniak zeigt sie Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren unterschiedliche Techniken, um verschiedene Flecht- und Steckfrisuren auch selbst anwenden zu können. „Die Mädchen hier sind wirklich kreativ und können auch eigenständig gestalten, aber oft wissen sie nicht wie. Und da kann ich dann helfen, “ weiß Rosa Fibich. So veranschaulicht sie den Mädchen zunächst an einem Puppenkopf, wie die einzelnen Frisuren geflochten oder gesteckt werden müssen. Nach der Theorie folgt dann die Praxis. Denn anschließend dürfen die kleinen Teilnehmerinnen auch selbst kreativ werden und zusammen mit ihrer Partnerin individuelle Frisuren flechten, stecken und ausprobieren. „Ich habe schon einmal einen Kordelzopf gemacht, aber Rosa hat mir gezeigt, wie es richtig funktioniert“, freut sich die zehnjährige Lara über die Unterstützung der Haar-Künstlerin. Denn durch die übersichtliche Gruppengröße findet Fibich Zeit für jedes Mädchen und hilft, wo die einen oder anderen Handgriffe noch nicht ganz funktionieren.
Für die 13 Kurse der Erlebniswochen haben sich in den Herbstferien 161 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Auch in den Oster- und Sommerferien waren die Erlebniswochen sehr beliebt, sodass insgesamt im Jahr 2017 67 Kurse angeboten wurden, an denen insgesamt 868 Kinder teilgenommen haben. Somit überrascht es nicht, dass die Planungen für das nächste Jahr, wenn die Erlebniswochen ihr zehnjähriges Jubiläum feiern, bereits auf Hochtouren laufen.