Sporthalle der Hauptschule Nord wurde jetzt hergerichtet. Die Trennwände in der Sporthalle der Hauptschule Nord ermöglichen jetzt die Unterbringung der Flüchtlinge in kleineren Einheiten. Die so entstandenen Räume sind mit Doppelstockbetten und Spinden bestückt und sollen mit maximal acht Personen belegt werden. Neben der Sporthalle wird ein winterfestes und beheizbares Versorgungszelt aufgebaut. Im Auftrag der Stadt Gütersloh hat das Deutsche Rote Kreuz in kurzer Zeit die Sporthalle der Hauptschule Nord hergerichtet, in der 170 Flüchtlinge Platz finden sollen.
Für die zugewiesenen Flüchtlinge stünde zurzeit kein Raum mehr zur Verfügung, die Stadt habe alle Möglichkeiten an verfügbarem Wohnraum ausgeschöpft, sagte Joachim Martensmeier, Dezernent für Bildung, Jugend, Familie und Soziales, der die Anwohner der Hauptschule Nord am Mittwochabend zur einer Informationsveranstaltung eingeladen hatte.
Martensmeier berichtete, dass in der Stadt Gütersloh inzwischen 650 Plätze für zugewiesene Flüchtlinge an insgesamt 18 Standorten zur Verfügung stünden. In den letzten Wochen seien pro Woche 70 Personen hinzugekommen. Weitere Unterbringungsmöglichkeiten seien in Vorbereitung, so Martensmeier. Anders als in den Sporthallen in Spexard und Friedrichsdorf handele es sich bei der Unterbringung in der Hauptschule Nord nicht um Notunterkünfte für die kurzzeitige Unterbringung, sondern um die Flüchtlinge, die den Kommunen zugewiesen würden.
Nachdem die Anwohner die Einrichtung der Sporthalle am Mittwochabend in Augenschein genommen hatten, informierten Martensmeier und Wolfgang Sieveking, Fachbereichsleiter Familie und Soziales, sowie Lars Holtz und Andre Körner vom Deutschen Roten Kreuz über den Betrieb in der Sporthalle und stellten sich den Fragen der 80 Anwohner. Lars Holtz verwies darauf, dass drei Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes ständig vor Ort seien und als Ansprechpartner zur Verfügung stünden. Ein 24-Stunden-Sicherheitsdienst sei ebenfalls vorgesehen. Auf Nachfragen bestätigte Holtz, dass die Anlieferungen nicht über die Ahornallee, sondern über das LAZ Nord geführt würden und dass für das Versorgungszelt, das tagsüber auch als Aufenthaltsort dienen soll, ab 22 Uhr Nachtruhe gelte.
Zur Frage der rechtzeitigen Information der Anwohner, zeigte Martensmeier auf, dass es auch für die Stadt so gut wie keinen Vorlauf gebe. Nur wenige Stunden vor dem Eintreffen erhalte die Stadt die Anzahl sowie die Namen und Nationalitäten der Flüchtlinge. Die Anwohner äußerten auch Sorge um die Perspektive und die Integration der Flüchtlinge.
Viele wollen helfen. So wie zum Beispiel der Tennisverein, der Angebote für die Freizeit machen will. Oder auch die Bereitschaft, Dinge zu spenden. „Wir sind alle aufgefordert, Akzeptanz und Toleranz zu zeigen“, sagte Martensmeier. Wie das Zusammenleben mit vielen Nationen gelingen kann, dazu konnte Schulleiter Uwe Heidemann einiges aus der Schulpraxis der Hauptschule Nord erzählen. „Die Hauptschule Nord hat einen Migrantenanteil von 87 Prozent“, sagte Heidemann. „Hier lernen Menschen aus 27 Nationen zusammen. Und das gelingt uns gut.“