Gütersloh (carl). Nachdem in der Weberei für die letzten Monate weitestgehend Ruhe eingekehrt war, brachte am Montag ein Zeitungsbericht des "Westfalen-Blattes" etwas Wirbel mit sich. Hierin wurde vom plötzlichen Rückzug des Geschäftsfühers Tim Böning aus der Weberei aufgrund von andauernden Streitigkeiten mit seinem Bruder Steffen berichtet. Das Blatt berief sich nach eigenen Angaben auf Insider-Informationen. Die Redaktion Carl hat Tim Böning direkt dazu befragt und schnell einige erläuternde Antworten bekommen.
So sei der Rückzug aus dem aktiven Geschäft vor Ort in Gütersloh von vornherein geplant gewesen. "Vollgas bis zur schwarzen Null und dann etwas zurückziehen", fasst Böning zusammen. Beschleunigt habe dies nun zudem die Verpflichtung einer Newcomer-Band durch seine Künstleragentur "Bomber der Herzen", in der er großes Potanzial sieht. "Somit war meine Anwesenheit in Berlin schneller wieder gefordert als gedacht, aber das passte dann ja gut mit dem Turn Around hier vor Ort".
Überrascht zeigte man sich daher über den am Montag erschienenen Artikel einer Gütersloher Tageszeitung, der vor allem Probleme der beiden Böning-Brüder untereinander als Grund für die Trennung angab und sich auf Insider-Berichte bezog. Zu den Bahauptungen äußerte sich Tim Böning im Mailverkehr mit Carl nicht.
Nach elf Monaten "Fulltime Weberei" sei die Sanierung der Weberei geschafft, alle Arbeitsplätze gesichert und die Weberei ein Name in der deutschen Konzertlandschaft, zeigt sich Böning sicher. "Mein Hauptjob ist damit erstmal getan, in den nun kommenden ruhigeren Gewässern kann ich endlich wieder etwas durschschnaufen und elf Monate ohne Einkommen, ohne meine Freunde und Familie, dafür aber massiven Ausgaben versuchen zu kompensieren." Der Mann für die Zahlen vor Ort sei ohnehin immer sein Bruder Steffen gewesen.
Die vier Mitglieder der Weberei-Geschäftsführung haben nun beschlossen, "die Verantwortlichkeiten neu zuzuschneiden, um das Management der Weberei langfristig zu sichern. Meine Rolle ist dafür nicht in der Geschäftsführung in Gütersloh", so Böning.
Somit bleibe alles beim Alten und auch die Programmsteuerung liege in Händen der zwei Gütersloher Mitarbeiter Marie Hellweg und Lukas Hanswillemenke, die eigens hierfür im Betrieb vorbereitet wurden. "Zudem haben sie, im Gegensatz zu mir, auch einen tollen Bezug zur lokalen Szene. Ich halte den Draht zur Agenturwelt und sorge für Nachschub aus der Haupsttadt der Musik".
Wir werden das Geschehen weiter vefolgen.