Lernen funktioniert immer dann am besten, wenn junge Menschen die Dinge buchstäblich »begreifen«. Experimente, Ausflüge und Erlebnisse sollten also gerade in lebenspraktischen Fächern nicht fehlen. Entsprechend gut im Gedächtnis sollte den Viertklässlern der Zeitungs-AG der Grundschule Heidewald die Antwort auf die Frage bleiben, wie das Wasser in den Wasserhahn kommt. Wir haben die Kinder bei ihrer Recherche begleitet – und sind von einigen Antworten selbst überrascht.
Die ersten Bilder aus dem Unterricht sind nicht ganz so appetitlich, wie wir es beim Thema »Trinkwasser« erwartet hätten. Bräunlich verfärbt und von Erdklümpchen durchmengt, heißt die Aufgabe des Tages: Wasser filtern! Um das beste Ergebnis herauszufinden, gibt es gleich drei ähnliche Experimente. Einmal wird das Wasser durch einen Filter aus
Kieselsteinen geschüttet, einmal durch einen einfachen Kaffeefilter und zuletzt durch eine Kombination aus feinem Sand und Watte. Die Beobachtungen wurden – wie es sich für eine Zeitungs-AG gehört – schriftlich festgehalten und ausgewertet. Auch der Blick durch das Mikroskop durfte hier natürlich nicht fehlen.
Tatsächlich glich das Wasser aus dem letzten Filter nach einigen Durchläufen rein optisch dem Wasser, wie wir es aus dem Wasserhahn kennen. Trinken sollte man es allerdings nicht, weiß Lehrerin Dominika Globisch. »Das Wasser sieht zwar sauber aus, wir können es im kleinen Rahmen aber nicht auf Keime oder andere schädliche Inhaltsstoffe testen«. Näheres dazu lernen die Schülerinnen und Schüler allerdings erst einige Tage später im Trinkwasserlabor der Stadtwerke Gütersloh. Vorher ging es erst einmal zur »Quelle« des Wassers, das durch die Gütersloher Wasserleitungen strömt: Das Wasserwerk in der Herzebrocker Bauernschaft Quenhorn, das im Jahr 1995 in Betrieb genommen wurde und seitdem die bis dato bestehenden Werke »Langer Weg« (seit 1948) und »Nordrheda-Ems« (seit 1963) ergänzt.
Gemeinsam versorgen sie die Gütersloher Bürger Jahr für Jahr mit über fünf Millionen Kubikmetern frischem Trinkwasser, das über ein rund 500 Kilometer langes Leitungsnetz transportiert wird.
Im Wasserwerk Quenhorn wird dann deutlich, welche Dimensionen die städtische Wasserversorgung annimmt, um jederzeit verlässlich zu funktionieren. Die entsprechenden Erklärungen zu den Anlagen konnte hier Bernd Feldmann als Leiter der Wassergewinnung bei den Stadtwerken Gütersloh geben. Und er weiß unter anderem, dass auch hier ein Filter zum Einsatz kommt, um nicht gewünschte Stoffe aus dem Rohwasser zu entfernen. Im Gütersloher Wasser sind Eisen und Mangan enthalten, die dem Wasser ein unästhetisches Aussehen und einen unangenehmen Geschmack verleihen können. Um dem vorzubeugen werden die Stoffe in Schnellfilteranlagen unter Zufuhr von Luftsauerstoff abgetrennt.
Weitere Aufbereitungsmaßnahmen sind nicht notwendig, da das Grundwasser von Natur aus keimarm ist. Wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium bleiben so erhalten. So geht es für das Wasser vom Filter direkt in den großen Reinwasserspeicher, der über Nacht aufgefüllt wird und für die gleichmäßige Verfügbarkeit des Wassers am Tag sorgt. Mit den passenden Infos gerüstet ging es für die jungen Reporter dann in Richtung Gütersloher Innenstadt. Denn nachdem geklärt war, wie das Wasser gefördert und aufbereitet wird, haben sich einige weitere Fragen ergeben. Und die sollten doch die Erwachsenen Menschen in der Gütersloher Innenstadt beantworten können – oder? Tatsächlich gab es einige Unsicherheiten bei der Frage, ob unser Trinkwasser »alle werden« oder gar schimmeln kann. Und warum bekommt man eigentlich noch mehr Durst, wenn man Meerwasser trinkt? Die Antworten gibt es im Film, der im Rahmen des Wasserprojektes entstanden und über den QR-Code in diesem Artikel sowie auf Facebook unter fb.com/stadtwerke-guetersloh zu finden ist.
Als eines der wichtigsten Lebensmittel überhaupt unterliegt unser Trinkwasser den strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Die regelt ins Detail, welche Grenzwerte eingehalten werden müssen und ab wann Wasser das Qualitätsmerkmal »Trinkwasser« tragen darf. Entsprechend interessant war es für die Kinder der Grundschule Heidewald dann auch zu sehen, mit welchem Aufwand das Labor für Trinkwasser und Umweltschutz der Stadtwerke Gütersloh die hohe Qualität überprüft und sicherstellt. Labormitarbeiterin Heike Müller hatte im Rahmen einer kleinen Führung vieles zu zeigen und spannende Fakten mitzuteilen: »In sehr regelmäßigen Abständen werden an verschiedenen Stellen im Gütersloher Leitungsnetz sowie aus den Förderbrunnen und in den Wasserwerken Proben genommen und untersucht. Allein für die Qualitätsüberprüfung des Gütersloher Trinkwassers kommen wir hier auf etwa 2300 Wasserproben«, weiß sie. Mit mehr als 50 überprüften Inhaltsstoffen ergeben sich hier über 25 000 Einzelwerte. »Bei allen werden die vorgeschriebenen Grenzwerte deutlich unterschritten«.
Die Schülerinnen und Schüler der Zeitungs-AG hat der Ausflug absolut überzeugt – das Gütersloher Trinkwasser ist richtig gut! Diese Erkenntnis wird durch die Ausführlichkeit des Projektes mit allen Experimenten und Besuchen auch in guter Erinnerung bleiben.
Am 22. März jeden Jahres können die Kinder ihre Erfahrungen dann sicher als »Besserwisser-Wissen« nutzen. Dann findet der von der UN ausgerufene »Weltwassertag« statt, zu dem auch die Stadtwerke Gütersloh zahlreiche Aktionen anbieten. Im Rahmen der »Aktionstage Gütersloher Wasser« vom 22. bis zum 25. März 2018 gibt es im Kundenzentrum in der Berliner Straße viele spannende Informationen sowie eine Bilderausstellung zum Thema Wasser. Tolle Mitmach-Aktionen gibt es hier beim großen Familientag am verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen der Veranstaltung »Gütersloh blüht auf« in der Zeit von 13 bis 18 Uhr.