Gütersloh (gpr). Natur- und Umweltschützer, Wirtschaftsförderer oder auch Vertreter der Industrie- und Handelskammer, des Mieterbundes und des Haus-, Wohnungs- und Grund-Eigentümervereins: Alle betrachten die Standorte in Gütersloh, die nach dem Abzug der Briten eine neue Zukunft erhalten sollen, mit einem speziellen Fachwissen. Dieses Wissen spiegelt auch die wesentlichen Ziele für die angestrebten Nachnutzungen wider: Freiraum, Gewerbe und Wohnen. Um die Kenntnisse und Erfahrungen in den Konversionsprozess einfließen zu lassen, hatte Bürgermeister Henning Schulz jetzt zur 1. Sitzung des „Expertenforums Konversion“ ins Rathaus eingeladen. Schulz und die erste Beigeordnete Christine Lang bedankten sich bei den Teilnehmern aus den verschiedenen Vereinen, Verbänden und Institutionen für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung.
Die konstituierende Sitzung diente zum einen dazu, über den aktuellen Stand des Konversionsprozesses für die Standorte Princess Royal Barracks, Mansergh Barracks sowie die zivilen Liegenschaften zu berichten als auch dazu, um sich über die zukünftige Arbeitsweise des Gremiums zu verständigen. Der Konversionsbeauftragte Michael Schmidt skizzierte, in welcher Phase des Konversionsprozesses sich die Stadt Gütersloh in Bezug auf das Flughafengelände derzeit befindet. Eine zusammenfassende Planung liegt mit dem Entwurf desStrukturkonzepts, zu dem eine Bürgerbeteiligung durchgeführt wurde, vor. Der Abzug der britischen Streitkräfte werde für Ende dieses Jahres erwartet. Erst dann könne die Übernahme in die kommunale Planungshoheit erfolgen. Voraussetzung sei, dass eine Entwidmung der Flächen durch den Bund und das Land stattfinde, so Schmidt.
Während auf der Fläche am Flughafen ein Miteinander von Industrie und Natur vorgesehen ist, liegt für die Mansergh Barracks an der Verler Straße die Entwicklung eines urbanen Quartiers nahe. Michael Zirbel, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, stellte anhand der städtebaulichen Struktur der Mansergh Barracks die Möglichkeiten der Entwicklung dar. Das Konzept werde verfeinert, wobei in diesem Jahr weitere Bürgerbeteiligungen vorgesehen seien. Auch die zivilen Liegenschaften werden zurzeit vom Fachbereich Stadtplanung einer Bewertung unterzogen, die demnächst im Hauptausschuss vorgestellt wird.
Die Hinweise aus der Expertenrunde machten deutlich, dass in dem gesamten Prozess auch viel Wert auf Bürgerbeteiligung gelegt werden soll, wobei auch Online-Formate anzubieten sind. Das Fachgremium wird in Zukunft den Prozess der Konversion begleiten, Impulse geben und auch als Bindeglied zur Öffentlichkeit und den politischen Gremien fungieren. Die Expertenrunde will zwei-bis dreimal im Jahr zusammenkommen, um sich über die aktuellen Themen auszutauschen und zu beraten.
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