Bürgerstiftung Gütersloh fördert mit 4.000 Euro das Projekt „Full House“
Gütersloh. Das Haus ist voll und es summt ein bisschen – vor Aufregung und Freude. Behinderte junge Menschen feiern gemeinsam mit Eltern, Nachbarn und Förderern den Einzug in ihre erste eigene Wohnung. Dieser große Schritt in die Selbständigkeit ist dem Engagement und der Hartnäckigkeit ihrer Eltern und vieler Unterstützer zu verdanken. Es ist das erste Wohnprojekt dieser Art, das aus rein privater Initiative und mit einem privaten Investor in Gütersoh realisiert werden konnte. Die Bürgerstiftung hat sich neben anderen Sponsoren mit 4.000 Euro an dem Projekt beteiligt.
„Es ist jetzt fünf Jahre her, dass wir Eltern mit behinderten Kindern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren uns unter dem Namen FULL HOUSE zusammengeschlossen haben, um für unsere Kinder eine Wohnperspektive zu finden“, sagt Sigrid Manss vom Verein des Wohnprojekts Full House. „Wir wollen unseren Kindern langfristig ein selbständiges und zugleich betreutes Wohnen ermöglichen.“
Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück und der Klärung vieler Fragen rund um die Bauvorschriften und Förderung wurden die Eltern von der Stadt Gütersloh unterstützt. In dieser Phase waren bereits der Investor Andreas Krähenhorst mit dem Architekten Klaus Heißmann voll in das Projekt eingestiegen. Ausserdem war von Anfang an der „Familienunterstützenden Dienst“ FUD von Bethel.regional an der Seite der Eltern, der auch zukünftig die Full-House-Bewohner betreuen wird.
Im Sommer 2014 war dann das Ziel von vier Jahren Arbeit mit dem ersten Spatenstich erreicht. Danach folgten die Planung der Einrichtung der Gemeinschaftsflächen und die Organisation des späteren Alltags. Da die Wohngruppe rein privat organisiert ist, gibt es keinen Träger, der das Umfeld organisiert.
Die Bürgerstiftung Gütersloh hat mit einer großzügigen Spende die Anschaffung einer Sitzecke mit Sofas und Tisch zur Förderung der Kommunikation ermöglicht, die gerne von den jungen Leuten genutzt wird. Brigitte Büscher, ehrenamtliche Sprecherin der Bürgerstiftung, kam zum Probesitzen zur Einweihungsfeier im Full House vorbei. „Die Idee dieses Projekts und das Engagement der Eltern hat uns überzeugt, mit unserer Unterstützung zum Erfolg dieses ungewöhnlichen Wohnprojekts beitragen zu wollen“, sagt sie.
Viele weitere Förderer haben sich bei dem Wohnprojekt eingebracht: Die Andreas Gärtner Stiftung und Porta Möbel haben eine behindertengerechte Kücheneinrichtung für den Gemeinschaftsbereich gespendet und auch die Einrichtung der einzelnen Apartments unterstützt. Weitere Spenden von privater Hand, von Firmen und auch aus den Elternhäusern haben zusätzliche Anschaffungen möglich gemacht: Von Esstischstühlen über Haushaltsgeräte bis zum Gartengrill. Alle diese Dinge machen FULL HOUSE wohnlich und werden nun regelmäßig genutzt.