Bund und Land haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2018 sollen alle Haushalte weitgehend mit Breitbandanschlüssen von mindestens 50 Mbit/s im Download ausgestattet sein. Gütersloh wird diese Marke bereits Ende dieses Jahres erreicht haben. Die Situation in der Stadt sei sehr gut, bescheinigten jetzt noch einmal Fachleute der Bürgermeisterin, die vergangene Woche zum „Bürgerforum Breitband“ in den Kleinen Saal der Gütersloher Stadthalle eingeladen hatte. „Wie Sie das hier angehen, ist vorbildlich,“ erklärte unter anderem Ulf Bauer vom Breitbandbüro des Bundes auf dem Podium zum Thema, das von Susanne Zimmermann moderiert wurde. Als geradezu „modellhaft“ bezeichnete auch Lothar Meya, Vertreter des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektroindustrie die Einrichtung einer Koordinierungsstelle Breitband und die Informationsoffensive der Stadt Gütersloh.
Hier sieht auch Stadtbaurat Henning Schulz die Aufgabenstellung für die Stadt Gütersloh. Ebenso wie Bürgermeisterin Maria Unger betonte er, dass die im Vergleich zu anderen Kommunen hervorragende Ausgangslage kein Grund sei, sich „zurückzulehnen“. Aufgabe der Stadt sei es, diesen Versorgungszustand dauerhaft über zukunftsfähige Netzte und Technologien zu halten beziehungsweise weiter zu entwickeln. Das werde die Stadt aktiv gestalten.
Dazu gehört vor allem auch, Transparenz zu schaffen über die Versorgungssituation, Informationen zu geben und die handelnden Akteure in der Stadt zu vernetzen. Dazu, so Schulz, sei die Koordinierungsstelle Breitband – mit Claudia Koch als Leiterin des Fachbereichs Bauordnung und Vermessung sowie Thorsten Schmidthuis als Leiter des Bereichs Geodateninformation – gegründet worden. Sie punktet seit April mit einer Internet-Plattform (www.geodaten.guetersloh.de/breitband), die allein in den vergangenen vier Wochen rund 1500mal aufgerufen wurde. Dass es großen Informationsbedarf gibt, bewies auch das rege Interesse der rund 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Bürgerforums, die sich bei den Referenten, vor allem aber auch an Info-Ständen der Telekom, der Unity Media, der BITel als im Stadtgebiet vertretene Anbieter schlau machten. Viele Einzelfragen betrafen die Versorgung in einzelnen Wohngebieten und Straßen in Gütersloh. Hier konnten die städtischen Vertreter unter anderem auf den „Breitband-Atlas“ im Portal verweisen, der sozusagen auf Straßen heruntergebrochen den aktuellen Stand nachweist - aus Sicht von Ulf Bauer und Marco Andres von der BreitbandConsulting NRW ebenfalls eine Initiative, die ihresgleichen sucht.
Aber auch allgemeine Informationen zu Techniken des Breitbandnetzes, zur Entwicklung der Glasfaser und zu Bandbreitengrößen für den Bedarf der Nutzer hatten die Referenten an diesem Abend parat. Der Theorie zum komplexen Thema folgten immer wieder praktische Fragen: An wen, beispielsweise, muss sich der Einzelne vor Ort wenden, wenn er „schnelles Internet“ für sich reklamiert? – Auch hier kann die Koordinierungsstelle der Stadt Hilfe geben, aber auch ein Blick auf das Breitbandportal des Bundesinnenministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gibt Aufschluss, indem es die Anbieter für den Standort Gütersloh anzeigt. Bei ihnen gezielt nachzufragen, ist ein Hinweis, den viele Besucher des Bürgerforums bereits an diesem Abend aufnahmen.