Um Kontakte zu vermeiden, arbeiten derzeit viele Menschen zu Hause. Doch die wenigsten haben dort
einen ebenso gut ausgestatteten Arbeitsplatz wie im Büro. Statt auf dem ergonomischen Bürostuhl vor
dem Bildschirm zu sitzen, beugen sich die meisten auf einem Küchenstuhl oder der Couch stundenlang
über ihren Laptop. Für den Rücken alles andere als eine Wohltat, zumal zu Hause auch kleine
Bewegungspausen wie der Gang zum Kopierer oder ins Nachbarbüro wegfallen. Die Stadt Verl möchte
deshalb jetzt unter dem Motto „Verl bleibt fit“ gemeinsam mit dem Physiotherapiezentrum „Physio
Sports“ alle Verlerinnen und Verler im Homeoffice in Bewegung bringen, um Beschwerden vorzubeugen
oder zu lindern.
Dazu werden auf www.verl.de/verl-bleibt-fit insgesamt sechs 12- bis 15-minütige Videos veröffentlicht –
das erste am Montag, 8. Februar, um 12 Uhr. Die weiteren folgen innerhalb der nächsten zwei Wochen
mittwochs, freitags und montags. Sportwissenschaftlerin Janina Henkenjohann und Jenny Giesbrecht
(Fitnessökonomin/ Trainerin) zeigen darin einfache, aber effektive Übungen. Jedes Video hat einen
eigenen Themenschwerpunkt, da sich langes Sitzen an vielen Stellen negativ auf den Körper auswirkt.
Wer über mehrere Stunden am Schreibtisch arbeitet, sollte deshalb regelmäßig kurze
Bewegungspausen einbauen, um der einseitigen Belastung entgegen zu wirken und den Kreislauf hoch
zu fahren.
„Im ersten Video starten wir mit Übungen zur Aufrichtung der Brust- und Halswirbelsäule. Denn bei
längerem Sitzen fallen Kopf und Schultern mit der Zeit nach vorne. Dem wirken wir in der ersten Einheit
entgegen“, erläutert Janina Henkenjohann. „Wir haben bewusst einfache Übungen zusammengestellt,
die jeder auch am Arbeitsplatz durchführen kann. Da wir mit mobilisierenden Bewegungen starten, ist ein
Aufwärmen im Vorfeld nicht nötig.“ Wichtig beim Mitmachen sei, gut zuzuhören und die Bewegungen
konzentriert und kontrolliert auszuführen.
Koordiniert wurde das Projekt „Verl bleibt fit“ von Matthias Haeder, der bei der Stadt Verl als
wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Sportförderung tätig ist. „Die Möglichkeiten, sich körperlich zu
betätigen, sind zurzeit sehr eingeschränkt. Das nasse und kalte Winterwetter sowie die frühe Dunkelheit
tragen ebenfalls dazu bei, dass sich viele Menschen momentan weniger bewegen. Das Homeoffice
verstärkt die Problematik noch, vor allem wenn acht Stunden und mehr pro Tag an ergonomisch
ungünstigen Plätzen wie dem Küchen- oder Esstisch gearbeitet wird“, erläutert Matthias Haeder. Laut
WHO sollten Erwachsene pro Woche 150 bis 300 Minuten bei moderater bis hoher Intensität körperlich
aktiv sein. „Die Bewegung wirkt sich dabei nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf die Psyche
aus und hilft, Stress zu reduzieren. Gerade in der belastenden Corona-Zeit ist das ebenfalls ein wichtiger
Faktor“, betont Matthias Haeder.
„Die Coronakrise erfordert in vielen Bereichen neue, kreative Ideen. Mit dieser Aktion möchten wir den
Verlerinnen und Verlern helfen, sich im Homeoffice oder vielleicht auch am Arbeitsplatz im Büro körperlich fit zu halten und die Gesundheit zu fördern“, sagt Dirk Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs
Bildung, Sport, Kultur, Stadtmarketing.