Gütersloh (gpr). Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch im Straßenverkehr. Viele Verkehrszeichen und Verhaltensregeln sind den Schülerinnen und Schülern, die in der Geschwister Scholl Realschule eine Integrationsklasse besuchen, nicht bekannt. Deshalb stand in dieser Woche die Verkehrserziehung auf dem Stundenplan. Während sich zehn Schülerinnen und Schüler zu Fuß mit Ludger Brand von der Polizei Gütersloh auf den Weg machten und das Verhalten an einer Ampelkreuzung, an den Bahngleisen und auf dem Gehweg einübten, trainierte eine andere Gruppe mit der Unterstützung der Verkehrswacht auf dem Schulhof.
Beim Fahrradparcours ging es darum, die Spur halten zu können, Slalom zu fahren und die Geschicklichkeit zu trainieren. Dabei trugen alle Kinder einen Helm, den die Kinder-Unfallhilfe e.V. aus Hamburg gespendet hatte. Fadi Matusch, Mitarbeiter im Fachbereich Jugend und Bildung der Stadt Gütersloh, der an der Schule der Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ist, war aufgefallen, dass einige Kinder ohne Fahrradhelm zur Schule kamen und wollte mit Hilfe des Sponsors Abhilfe schaffen: Jetzt stehen insgesamt vierzig Fahrradhelme zur Verfügung.
Die Schülerinnen und Schüler kommen aus Albanien, Griechenland, Syrien, Polen, aus dem Kosovo oder dem Irak. Der 12-jährige Mustafa aus Bulgarien ist seit einem knappen Jahr in Deutschland und das Verkehrstraining macht ihm Spaß. „Wenn man mit dem Fahrrad abbiegen will, muss man ein Handzeichen geben“, sagt er. Und auch als Fußgänger dürfe man sich nicht auf das Grün der Ampel verlassen: „Man muss hinschauen“, sagt er. “Immer den Blickkontakt halten“, wie Ludger Brand es den Schülern beigebracht hat.