Am gestrigen Dienstagabend sind in Versmold-Bockhorst rund 200 Kubikmeter Gülle ausgetreten. Mit einem Großeinsatz versuchte die Feuerwehr zu verhindern, dass die Gülle in die Neue Hessel lief. Rund 2000 Kubikmeter Gülle-Wassergemisch konnten vor verschiedenen Sperren in den Zuläufen abgepumpt werden und auf umliegende Höfe sowie die Kläranlage in Borgholzhausen verteilt werden.
Gegen Morgen mussten die Sperren jedoch aufgegeben werden, weil sämtliche Kapazitäten zur Zwischenlagerung erschöpft waren. „Dadurch ist auch die Hessel betroffen, das wollten wir unbedingt verhindern“, erklärte Uwe Höker von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Gütersloh.
Ausgetreten ist die Gülle auf einem Milchviehbetrieb, als der Landwirt am Dienstagabend versuchte, Gülle von einem Ausgleichsbehälter zu einem anderen zu pumpen. Die Gülle lief in einen Graben, in den Rolfsbach und in den Bruchbach. Rund 100 Feuerwehrleute versuchten die ganze Nacht zusammen mit rund 20 Landwirten aus der Umgebung und mehreren Lohnunternehmern möglichst viel des Gülle-Wassergemischs aufzufangen und zwischenzulagern.
Gegen Morgen waren die Kapazitäten jedoch erschöpft. Welche Auswirkungen der Gülleunfall auf das Ökosystem hat, soll jetzt eine so genannte limnologische Untersuchung klären, also eine Untersuchung des Gewässers als Ökosystem. Den Landwirt erwartet nach Aussagen der Polizei vor Ort eine Anzeige wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung.
Im Einsatz waren die Löschzüge Bockhorst, Versmold, Hesselteich und Oesterweg. Gegen Mitternacht wurde zusätzlich noch Verstärkung aus Halle-Hörste, Halle-Kölkebeck und Steinhagen-Brockhagen angefordert.