Gütersloh (gpr). Im Stadtquartier Nord lässt es sich gut leben. Das bestätigten jetzt Seniorinnen und Senioren in einer Umfrage zur Seniorenfreundlichkeit des Stadtquartiers. 94 Prozent der Teilnehmer sind insgesamt mit ihrem Leben zufrieden. Margarete Brunsmann und Ilona Semmler vom Kreis Gütersloh stellten am Montagabend den rund 60 Teilnehmern des Bürgerforums im Gemeindehaus „Zum guten Hirten“ die Ergebnisse der Umfrage vor.
Der Rücklauf der Fragebögen könne mit einer Quote von 27 Prozent als beachtlich gelten, darauf wies Margarete Brunsmann hin. Das Projektteam, bestehend aus dem Kreis Gütersloh, der Stadt Gütersloh, dem Seniorenbeirat, den Wohlfahrtsverbänden und dem Bauverein Gütersloh, hatte im letzten Jahr an 1 335 Bürgerinnen und Bürger über 55 Jahre einen Fragenbogen versandt. 337 Fragebögen wurden ausgefüllt und sind damit in die Auswertung eingegangen. Insgesamt waren 38 Fragen zu sechs Themenbereichen wie zum Beispiel Wohnumfeld, Verkehrsanbindung und Freizeitgestaltung zu beantworten.
Die Ergebnisse lieferten jetzt ein Bild der Lebensverhältnisse von älteren Menschen im Gütersloher Norden. Während sich 87 Prozent der Befragten in ihrem Stadtteil sicher fühlen und 74 Prozent auch eine finanzielle Absicherung bestätigen, sind 34 Prozent unzufrieden mit der Anzahl der Ruhebänke. Die fehlen den Senioren an der Kahlertstraße und auch am Schlangenbach.
In Sachen Mobilität stellte sich heraus, dass 32 Prozent das Auto nutzen, 30 Prozent das Fahrrad und 25 zu Fuß gehen, wobei 16 Prozent Verbesserungen bei den Radwegen wünschen. Vermisst wird auch eine fehlende Nahversorgung, zum Beispiel günstige Läden, Hausärzte und Fachärzte. Fast alle Befragten wünschen sich, so lange wie es geht in der eigenen Wohnung zu bleiben, auch wenn man dort allein lebt. Wobei nur 18 Prozent der Befragten Hilfe benötigen. Während die Gruppe der 60 bis 64-Jährigen gut ohne Unterstützung zurechtkommt (96 Prozent), sind es in der Altersgruppe der über 85-Jährigen nur 27 Prozent.
Im Anschluss an die Präsentation diskutierten die Senioren in drei Diskussionsforen zu den Schwerpunkten „Infrastruktur, Mobilität und Sicherheit“ „Wohnen, Unterstützung und Pflege“ sowie „Freizeit und Ehrenamt.“ Zur Mobilität wurde zum Beispiel die Anregung gegeben, 80-Jährigen, die ihren Führerschein abgeben möchten, ein kostenfreies ÖPNV-Ticket zur Verfügung zu stellen.
Im Rahmen dieser Bürgerbeteiligung wolle das Projektteam Hinweise erhalten, was getan werden müsse, um die Selbständigkeit und Selbstbestimmung älterer Menschen möglichst lange zu erhalten und die Hilfe- und Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern, sagte Joachim Martensmeier, Dezernent für Bildung, Jugend, Familie und Soziales. Im Rahmen der demografischen Entwicklung und einer älter werdenden Bevölkerung sollen die Entwicklungen genauer in den Fokus genommen werden.
Insgesamt konnte das Projektteam eine große Zufriedenheit feststellen, aber auch einige einzelne Hinweise für Verbesserungen mitnehmen: „Hier und da eine Ruhebank wäre in der weitläufigen Kahlertstraße von großem Nutzen für ältere Leute“, heißt es in einem Beitrag der Umfrage.