Gütersloh (gpr). Den Sari über der Kochschürze, Zimt, Kardamom und Kreuzkümmel in der Pfanne: Zwölf Teilnehmerinnen lernten Mitte März beim Internationalen Kochclub der Gleichstellungsstelle in der Küche der Volkshochschule Gütersloh die indische Kultur in vielen Facetten kennen.
Rezepte für das Hähnchencurry „Murg Butter Masala“, das Blumenkohl-Kartoffel-Curry „Phulgobi Alo“, den „Matter Reis“ und das Mangodessert „Aam Ras“ brachte die Inderin Kiron Chowdhury mit in die VHS-Küche. Unterstützung bekam sie von Schwester Alice und Achamma Manjooran. „Das sind typisch indische Gerichte, die wir jeden Tag essen“, erklärte Kiron Chowdhury, die seit 18 Jahren in Gütersloh lebt. Besonders die Gewürze machen das indische Essen aus: Kurkuma, Masala, Zimt, Kreuzkümmel, Kardamom und Curryblätter verfeinern die Gerichte. Für das Hähnchen-Curry wird eine Zimtstange mit Kardamom in Öl angedünstet, bevor Zwiebeln, gehackte Cashewkerne und das angebratene Fleisch hinzukommen. „Das kannte ich so noch gar nicht“, staunten nicht nur die Organisatorinnen Marianne Bartnik und Gleichstellungsbeauftragte Inge Trame, die mit am Herd standen.
Die für deutsche Gaumen ungewöhnlichen Kreationen schmeckten den Teilnehmerinnen sehr. So auch das Möhrengemüse, das geraspelt mit Senfkörnern, Zwiebeln und Peperoni in der Pfanne angebraten wird. Hinzu kamen Curryblätter – eigens von Schwester Alice aus ihrer Küche mitgebracht – und Kokosraspeln. Auch der Gurkensalat mit Joghurt kam bei den Frauen gut an. „Joghurt gehört für uns jeden Tag dazu“, so Achamma Manjooran.
Aber der Internationale Kochclub ist mehr als gemeinsames Kochen. Die Frauen lernen die andere Kultur in vielen Facetten kennen. Es lief indische Popmusik und Kiron Chowdhury hat einen Sari mitgebracht, den Teilnehmerin Dagmar gleich anprobierte – mit Hilfe der gebürtigen Inderinnen. „Wir können den fünfeinhalb Meter langen Sari auch ohne Hilfe anziehen“, erklärte Kiron Chowdhury auf Nachfrage.
Und Fragen gab es viele: zu den Essgewohnheiten, zum Leben, zur Lebensgeschichte der drei Inderinnen. „In Indien gibt es mehr als hundert Sprachen“, überraschte Achamma Manjooran die Frauen. Sie und Schwester Alice kommen aus dem Bundesland Kerala in Südindien, Kiron Chowdhury aus Nordindien. Die Frauen haben keine gemeinsame Landessprache, in der sie sich unterhalten können. „Außerdem gibt es in Nordindien und Südindien verschiedene Gewürze“, so Kiron Chowdhury. Ihre Rezepte sind typisch für Nordindien. Bald werden sie aber mit Sicherheit von den Teilnehmerinnen nachgekocht.
„Es ist interessant, von den Frauen die ausländische Küche kennenzulernen und nicht von einer deutschen Kursleiterin“, sagte Teilnehmerin Delia, die – wie die anderen Frauen – regelmäßig an dem Angebot teilnimmt. So lernte sie auch Dagmar kennen, mit der sie auch privat Kontakt hält und gemeinsam kocht.
Und auch Kiron Chowdhury, Achamma Manjooran und Schwester Alice können sich vorstellen, wiederzukommen. „Es ist eine große Ehre, hier zu sein“, so Schwester Alice. Kiron Chowdhury fügte hinzu: „Meine Hobbys sind Kochen, Kochen und Kochen.“ Und das ist nicht das einzige, was sie mit den anderen Frauen verbindet.