Im Rahmen der Initiative „Pflege inklusiv“ fördert die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW Modellprojekte in Ostwestfalen-Lippe mit rd. 2 Millionen Euro. „Uns ist die Sicherung der Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen wichtig!“ sagt Günter Garbrecht, MdL und Vorsitzender des Stiftungsrates. In einer Vorstandssitzung am Dienstag in Düsseldorf wurde auch die Förderung von drei großen Modellprojekten mit jeweils 700.000 € in der Region OWL beschlossen.
Einmal geht es um die Weiterentwicklung stationärer Pflegeeinrichtungen. Ziel ist dabei die Vermeidung zunehmender Pflegebedürftigkeit, Erhalt der verbliebenen Gesundheit, größtmöglicher Lebensqualität sowie selbstbestimmter Teilhabe. Im Verbund von Alters-Institut Bielefeld, AWO-Bezirksverband, Bethel, dem Johanniswerk, der Uni Bielefeld und den Städten Herford und Bielefeld sollen übergreifende Pflegezentren entwickelt werden. In diesen werden dann in einem umfassenden Angebot die unterschiedlichen Leistungen der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung gebündelt. Den jeweils individuellen Ansprüchen Pflegebedürftiger soll damit noch besser gerecht werden.
In einem zweiten Projekt steht die bessere Versorgung lern- und körperbehinderter Menschen im Krankenhaus im Mittelpunkt. Das Evangelische Krankenhaus Bielefeld, das Krankenhaus Mara und die Fachhochschule der Diakonie arbeiten in einem Forschungsprojekt zusammen. Hier sollen Erkenntnisse gewonnen werden, inwieweit spezielle Pflege-Experten, sog. „Clincal Nurse Specialists“, vor einer Krankenhausbehandlung lern- und körperbehinderter Patienten bei diesen Ängste abbauen und Orientierung geben können und letztlich zu einem besseren und schnellerem Heilerfolg beitragen.
Drittens widmen sich der Caritasverband im Erzbistum Paderborn und der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW der Verzahnung früher Förderung und Kindertagesstätten. In der Praxis findet bisher in der Regel eine Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen nicht statt. Zur Verbesserung der Teilhabechancen der Kinder soll ein Konzept zur Verbesserung und Stärkung der Kooperation zwischen Frühförderstellen und Tageseinrichtungen für Kinder entwickelt und erprobt werden.
Und dann wurden noch 600.000 € bereitgestellt, um dem Robert-Nußbaum-Haus der AWO in Minden den notwendigen Brandschutz zu ermöglichen. Damit kann eine Schließung des Seniorenzentrums mit rd. 70 Plätzen abgewendet werden. „Hier ist die Sicherheit pflegebedürftiger Menschen wichtig!“ so Günter Garbrecht, der sich als Stiftungsratsvorsitzender darüber freut, die freie Wohlfahrtspflege auch in OWL mit erheblichen Beträgen unterstützen zu können.