Der Jugendamtselternbeirat kann einladen, wen, wann und wie er will. Es ist jedoch üblich, bei der Einladung zu einem Gespräch - ganz gleich unter welchen Beteiligten oder zu welchen Themen - die Teilnehmer zu nennen, allemal auf Nachfrage. (So kennt man das unter anderem auch aus dem Umgang mit den lokalen Medien, die dies im Vorfeld einer Einladung zu Recht ebenfalls einfordern). Diese Information ist seitens des Jugendamtselternbeirats nicht erfolgt. So gingen Bürgermeister und Bildungsdezernent bis kurz vor der Veranstaltung am 23.1. von einem Gespräch zu den Elternumfrage-Ergebnissen zwischen JAEB und Trägern aus, wie bei der Einladung angekündigt.
Der Bürgermeister hat zu Beginn der Veranstaltung seinen Ärger über diese Art der Vorbereitung deutlich gemacht. Die Vertreter des JAEB haben geltend gemacht, dass sie neu ins ehrenamtliche Amt gewählt seien , baten um Verständnis dafür, dass ihnen die üblichen Vorgehensweisen nicht bekannt seien und es so zu Missverständnissen gekommen sei. Daraufhin haben sich alle Gesprächsteilnehmer gegenseitig versichert, dass damit alle Unstimmigkeiten ausgeräumt seien.
Im folgenden, gut einstündigen Gespräch wurden ausschließlich die Ergebnisse der Umfrage erörtert, dies in offener harmonischer Atmosphäre mit vielen interessierten Rückfragen , mit viel Lob und Anerkennung durch Herrn Schulz und Herrn Martensmeier für die umfangreiche Recherche- und Auswertungsarbeit, aber auch für die Arbeit des Jugendamtselternbeirats im Ganzen. Am Schluss wurde noch einmal vom JAEB wie vom Bürgermeister deutlich gemacht, dass alle Missverständnisse ausgeräumt sind. Eine Einbringung der Ergebnisse in den Jugendhilfeausschuss wurde vereinbart.
Den Vorwurf einer Abschottung der Politik von den Bürgern und eine Missbilligung des Ehrenamts, wie von den JAEB-Vertretern in ihrem offenen Brief impliziert, weisen Herr Schulz und Herr Martensmeier schärfstens zurück. Im Mittelpunkt der Kritik stand am 23.1. die Art der Vorbereitung des Gesprächstermins. Und es geht auch nicht um einen Maulkorb oder eine "Entgleisung". Auch dem Bürgermeister muss es gestattet sein, Transparenz und Offenheit bei der Vorbereitung einer Veranstaltung einzufordern und klar zu sagen, dass es nicht ok ist, wenn dies nicht erfolgt. Wenn der Tonfall einer solch deutlichen Ansprache als „überzogene Maßregelung“ empfunden wurde, so wäre in dem Gespräch selbst und in den Tagen danach Zeit und Gelegenheit genug gewesen, dies unter allen Beteiligten zu klären – auch der Wunsch des Vorstands des JAEB nach einer Entschuldigung durch den Bürgermeister .
Dass nun nicht dieses Gespräch, sondern zehn Tage nach der Veranstaltung mit einem "offenen Brief" die Eskalation gesucht wird, verwundert gelinde gesagt, da doch die Sache, sprich: die Umfrage im Mittelpunkt stehen sollte, deren Ergebnisse nun heute der Öffentlichkeit vorgestellt worden sind. Es bleibt zu hoffen, dass dies in Zukunft so sein wird.