Kreis und Gemeinde investieren 3,45 Millionen Euro
Langenberg. Startschuss für das Großprojekt in Langenberg: Bürgermeisterin Susanne Mittag und Landrat Sven-Georg Adenauer haben am Dienstag (16. Juni) mit dem traditionellen Spatenstich den Ausbau der K 55 gestartet. Kreis und Gemeinde investieren zusammen zirka 3,45 Millionen Euro in den Ausbau der Straße und in die Infrastruktur.
Bereits 2002 hatten die Gemeinde und der Kreis mit den Planungen begonnen. Planungsrecht, langwierige Grundstücksverhandlungen und das Warten auf die Landeszuschüsse ließen einen früheren Baubeginn nicht zu. Fertig soll das Großprojekt im Sommer 2016 sein.
Bereits am Montag, 22. Juni, wird es für die anstehenden Arbeiten im ersten Bauabschnitt – Bereich zwischen der B 55 und der ehemaligen Bahntrasse – erforderlich, diesen voll zu sperren. Auf Grund der beengten Verhältnisse, der Unübersichtlichkeit, des Bauablaufes und der Verkehrssicherheit ist dies leider unumgänglich. Eine großräumige Umleitungsstrecke für den übergeordneten Durchgangsverkehr ist ausgeschildert. Anlieger haben freie Fahrt bis zur Baustelle.
Der Kreis investiert rund 1,75 Millionen Euro in den Ausbau des etwa 1,1 Kilometer langen Straßenabschnitts der K 55. Die Straßenbaumaßnahme wird mit 60 Prozent vom Land gefördert. Die Grunderwerbs- und Vermessungskosten schlagen zusätzlich mit 450.000 Euro zu Buche. Die Gemeinde Langenberg sichert im Zuge des Straßenausbaus unter anderem die digitale Zukunft: Die Verlegung neuer Datenlabel, der Ersatz für die abgängigen Regenwasserkanäle und die neue Straßenbeleuchtung lässt sich die Gemeinde zirka 1,25 Millionen Euro kosten. Noch nicht näher beziffert sind die Investitionen des Landes NRW, denn das Land ersetzt die vorhandene Ampelanlage an der Kreuzung der K 55 mit der L 836 beziehungsweise B 55.
Der Kreis Gütersloh wird die Straße komplett neu gestalten und erstmals auch auf beiden Seiten Radwege bauen. Die Breite der Straße wird künftig mit 6,5 Meter so großzügig bemessen sein, dass auch Lkw sich gegenseitig begegnen können. Die vorhandenen Parkstreifen werden, soweit dies möglich ist, erhalten bleiben beziehungsweise wieder eingerichtet. Der zentrale Knotenpunkt, da wo die K 55 auf die Lippstädter Straße und Wiedenbrücker Straße trifft, wird als Kreisverkehr ausgebaut.
Die Planungen für den Ausbau der K 55 reichen bis in das Jahr 2002 zurück. Ziel war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen sowie die Verkehrsverhältnisse zu verbessern und im gleichen Zug die Regenwasserkanäle zu erneuern. Dass erst 13 Jahre später der erste Spatenstich gemacht werden konnte, hat viele Gründe: Mit 38 Grundstückseigentümern hat die Abteilung Tiefbau des Kreises Gütersloh teils schwierige Kaufverhandlungen führen müssen. Ohne die positive Mitwirkung der Anlieger, machten Bürgermeisterin und Landrat beim Spatenstich deutlich, wäre der Ausbau nicht möglich gewesen.
Die langjährigen Verhandlungen seien letztlich einvernehmlich gewesen. 2006 wurde der Bebauungsplan per Satzung von der Gemeinde Langenberg beschlossen. Das war die Vorrausetzung dafür, dass Langenberg und der Kreis Gütersloh Baurecht für die Maßnahme erhalten konnten. 2008 wurde der Bebauungsplan bestandskräftig – damit bestand das Recht die Baumaßnahme zu verwirklichen. Und ohne eine Förderzusage des Landes NRW konnte der Bau auch nicht starten: Seit Mitte 2011 lag die vorläufige Zusage der Bezirksregierung für einen Baubeginn im Jahr 2014 vor.
Aufgrund der angespannten Haushaltslage des Landes wurde für das vergangene Jahr aber kein Zuwendungsbescheid durch das Land erteilt. Der Startschuss am Dienstag ist jetzt erfolgt unter der Zusicherung der Bezirksregierung, dass man bereits starten könne, ohne die endgültigeFörderzusage des Landes abwarten zu müssen – denn die liegt bis dato nicht vor.
Die Ausschreibung der Gesamtbaumaßnahme wurde von der Abteilung Tiefbau des Kreises und vom Ingenieurbüro Bockermann Fritze IngenieurConsult, das die Gemeinde Langenberg bei ihren Planungen unterstützte, vorbereitet. Bei Wertung der Angebote ist die Firma Kemna Bau Andreae GmbH &Co KG, Bad Salzuflen, der wirtschaftlichste Bieter gewesen und erhielt den Auftrag. Die Baufirma bereitet seit Auftragserteilung die Baustelleneinrichtung und den Ablauf der Baumaßnahme vor, holt die noch erforderlichen Genehmigungen ein und tätigt die Materialbeschaffungen für die Baumaßnahme.
Bei den von der Baumaßnahme betroffenen Wohnanliegern, Geschäftsleuten und Gewerbetreibenden und den Verkehrsteilnehmern wird um Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Bauzeit und für die erforderliche Vollsperrung gebeten. Anliegerverkehr und der Zugang zu den Geschäften und Gewerbebetrieben bleiben allerdings möglich.