Das Stadtmuseum Gütersloh und das Bürgerzentrum Die Weberei arbeiten zukünftig verstärkt zusammen. Museumsleiter Dr. Rolf Westheider und Weberei-Geschäftsführer Steffen Böning wollen sich bei Veranstaltungen und Kursangeboten gegenseitig konzeptionell, organisatorisch und kommunikativ unterstützen.
Eine erste Zusammenarbeit erfolgt zum 15. März im Rahmen der Weberei-Show „Weben und weben lassen“ von Stadtführer Matthias Borner. Eigens für die Veranstaltung wird das Stadtmuseum einige Exponate aus seinem Magazin zur Verfügung stellen und im Kesselhaus der Weberei ausstellen. Die Museumsstücke und Fotos dokumentieren die Geschichte der Textilindustrie in Gütersloh.
„Es ergeben sich Vorteile für alle Seiten“, ist Böning überzeugt. „Das Stadtmuseum präsentiert sich als Kulturakteur in ungewohnten Räumen und macht idealerweise unsere Gäste neugierig auf einen Museumsbesuch. Wir als Weberei erhöhen mit geringem Aufwand die Attraktivität unserer Veranstaltung und erfahren nebenbei Spannendes und auch Identitätsstiftendes zur Geschichte unseres eigenen Hauses. Und am Wichtigsten: Die Besucher von ‚Weben und weben lassen‘ dürfen sich auf einen zusätzlichen, exklusiven Programmpunkt freuen.“ Die Gäste könnten viele liebgewonnene Zeugnisse der Stadtgeschichte begutachten – darunter das „B“ aus dem einst am Fabrikgebäude der Seidenweberei Bartels montierten Schriftzug. Die Türen zur Sonderschau öffnen eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn, d.h. um 18 Uhr.
Die Aktion soll der Auftakt für eine langfristig angelegte Kooperation sein. Bei aller Unterschiedlichkeit gebe es viele Gemeinsamkeiten zwischen Stadtmuseum und Weberei, betont Westheider: „Das fängt damit an, dass beide Institutionen in historischen, denkmalgeschützten Gebäuden beheimatet sind. Beide Einrichtungen richten sich mit ihrem Programm an Bürger aller Altersgruppen, haben spezielle Angebote für Kinder oder Senioren im Programm. Beide erfahren vielfältiges ehrenamtliches Engagement von zahlreichen Bürgern.“ Gerade deshalb hält Böning es für einen naheliegenden Schritt, sich mit anderen Einrichtungen zu vernetzen: „Gütersloher Kulturträger sollten nicht erst in Krisenzeiten zusammenrücken. Wir denken stets über Synergien und Kooperationen nach, um das Angebot für die Bürger mit den vorhandenen Mitteln zu verbessern.“
Eine Möglichkeit, mit wenig Aufwand viel zu erreichen, sehen Westheider und Böning in gegenseitigen Programmhinweisen. Beide Einrichtungen wollen neue Besucher für sich gewinnen, indem sie ihre Kommunikations-Netzwerke nutzen und in Programmheften, Newslettern oder Social-Media-Portalen wie Facebook auf das Kulturangebot der Partnerorganisation aufmerksam machen. Darüber hinaus sind gemeinsame Veranstaltungen wie ein Stadtmuseums-Quiz in der Weberei oder die Verlängerung einer Museumsausstellung in den Räumlichkeiten des Bürgerzentrums angedacht.