Er ist ein echtes Markenzeichen der Stadt Verl und einzigartig in ganz NRW: Der Hobbymarkt in der Kaunitzer Ostwestfalenhalle lockt an jedem ersten Samstag im Monat mehrere tausend Besucherinnen und Besucher an. Und das inzwischen seit 50 Jahren, denn der erste Hobbymarkt fand am 4. Juni 1966 statt.
Genau 50 Jahre später wird das Jubiläum gefeiert: Am Samstag, 4. Juni, gibt es viele besondere Aktionen. So startet zum Beispiel ein Luftballonwettbewerb, und für Kinder gibt es kostenloses Ponyreiten und Karussellfahren sowie einen Schminkstand. Alle Besucherinnen und Besucher erhalten außerdem beim Eintritt kleine Willkommensgeschenke. Geöffnet ist der Hobbymarkt wie gewohnt von 5 bis 14 Uhr.
Es war Anfang 1966, als der „Zweckverband Geflügel- und Eiergroßmarkt Kaunitz“, früher Träger der Halle, offiziell beschloss, einen Kleintiermarkt für Kaninchen, Vögel und andere kleine Haustiere einzurichten. Die Veranstaltung erhielt den Namen „Hobbymarkt“. Nur wenige Monate später, am 4. Juni 1966, war es soweit: Der neue Hobbymarkt feierte seine Premiere.
„Kleintiermarkt in Kaunitz fand einen guten Auftakt“ titelte die Presse damals und berichtete, dass hauptsächlich Kaninchen im Angebot waren. Denn die Kaninchenzucht war damals noch Hobby vieler Jugendlicher. Aber auch Rassegeflügel, Tauben, Zwerg- und Großwachteln, Finken, Sittiche, Kanarienvögel und Fasane wurden bereits gehandelt. In den folgenden Monaten beobachtete die Presse die Entwicklung des neuen Marktes weiterhin sehr genau und stellte im August fest: „Hobbymarkt immer beliebter“. Und bereits im September hieß es, dass man aufgrund des zunehmenden Interesses der Besucher ernsthaft darüber nachdenke, den Markt sogar alle zwei Wochen statt nur einmal im Monat stattfinden zu lassen.
120 Aussteller waren inzwischen dabei; sie boten neben Kaninchen, Geflügel und Vögeln auch Hunde, Katzen, Eichhörnchen, Frettchen, Iltisse und Zierfische an. Aus Gründen des Tierschutzes sind heute nur noch bestimmte Tierarten zum Handel zugelassen, und zwar Wirtschafts- und Ziergeflügel, Zier-
und Singvögel (außer Waldvögeln), Psittaciden (also Sittiche und Papageien, allerdings keine Aras), Tauben, Kaninchen, Frettchen, Farb- und Albinomäuse, Ratten, Meerschweinchen, Hamster, Chinchillas sowie wirbellose Futtertiere. Von April bis November werden auf dem Außengelände auch Pferde und Ziegen angeboten. Für die Einhaltung der Auflagen des Tierschutzgesetzes sorgen das Veterinäramt des Kreises Gütersloh sowie die Marktleitung durch regelmäßige Kontrollen und auch durch die Auswahl der Händler. Da auf dem Hobbymarkt mit Tieren gehandelt wird, gelten die Auflagen des Tierschutzgesetzes. Für die Einhaltung sorgen das Veterinäramt des Kreises Gütersloh und die Marktleitung durch die Auswahl der Händler und regelmäßige Kontrollen.
Tipp: Eigene Tiere, insbesondere Hunde, haben auf dem Gelände leider keinen Zutritt.
Nachdem der Eintritt für den Hobbymarkt im ersten Jahr frei war, wurde Anfang 1967 per Ratsbeschluss ein Eintrittsgeld von 50 Pfennig eingeführt, um die Unkosten besser decken zu können. Heute kostet der Eintritt für Besucher/innen ab 18 Jahre 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche dürfen den Hobbymarkt gratis besuchen. Das Angebot wuchs immer weiter: Neben den Tieren verkauften Händler zunächst Blumen, dann auch Antiquitäten und Trödel und schließlich Haus- und Küchengeräte, Textilien, Schuhe und Süßigkeiten.
So hat sich der Hobbymarkt im Laufe der Jahrzehnte zum größten Tier- und Trödelmarkt in NRW entwickelt. Heute prägen mehr als 350 Händler mit ihren Tieren und Warensortimenten sowie rund 100 Anbieter von Trödel das Marktgeschehen. Ein Besuch des Hobbymarktes lohnt sich immer – ganz egal, ob man einfach bummeln und das bunte Markttreiben genießen möchte oder auf der Suche nach einer bestimmten Ware ist. Ob Topf und Pfanne, praktische Küchenreibe, selbstgestrickte Socken, Schmuck, rückenfreundlicher Fugenkratzer, Handyzubehör, Drogerie- und Kosmetikartikel, Bücher, Weidenkörbe, Werkzeug für den Hobby-Handwerker, Spielzeug, Uhren, Ölgemälde und und und – beim Hobbymarkt gibt es nichts, was es nicht gibt. Einige Händler sind sogar von Beginn an dabei – genauso wie mancher Stammkunde.