Kooperationsvertrag in Schloss Holte-Stukenbrock unterzeichnet
Schloß Holte-Stukenbrock. In Schloß Holte-Stukenbrock wurde nun der Kooperationsvertrag zum Sozialen Frühwarnsystem unterzeichnet, wie zuvor bereits in Rietberg. Ziel der Vereinbarung ist es, dass alle Akteure in einer Verantwortungsgemeinschaft im Sinne des Bundeskinderschutzgesetzes zusammenarbeiten. Daher waren Fachkräfte aus den unterschiedlichsten Gebieten, die mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren arbeiten, bei der Unterzeichnung dabei. Bürgermeister Hubert Erichlandwehr begrüßte die Akteure im Rathaus und betonte die Notwendigkeit eines gut funktionierenden Frühwarnsystems.
In einem 5-stufigen, moderierten Verfahren wurde das Vorgehen im sozialen Frühwarnsystem und bei Kindeswohlgefährdung mit den Kooperationspartnern behandelt. Ein Handbuch, das Arbeitshilfen, Materialien und die Grundlagen der Zusammenarbeit im Netzwerk Frühe Hilfen enthält, wurde vorgestellt.
„Ziel des sozialen Frühwarnsystems ist, gefährdeten Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern frühzeitig zu helfen“, sagt Lothar Busche, Leiter der Abteilung Jugend, Familie, Sozialer Dienst des Kreises Gütersloh. Frühzeitige und somit rechtzeitige niederschwellige Hilfen werden von den Betroffenen in der Regel angenommen und sind daher sehr erfolgreich.
Mit dem Abschluss der Kooperationsvereinbarung wird die Verbindlichkeit in der interdisziplinären Zusammenarbeit gestärkt. Die Neuerung im System: Auch Berufsgeheimnisträger, die der Schweigepflicht unterliegen, unter anderem Lehrkräfte und Ärzte, haben nun Anspruch auf Beratung gegenüber dem öffentlichen Träger der Jugendhilfe.
Erfreut zeigte sich Busche über die positive Auswirkung der im Jahr 2010 gestarteten ersten Stufe des sozialen Frühwarnsystems für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren. „Das Durchschnittsalter der Kinder, die Erziehungshilfe erhalten, ist gesunken. Unserem Ziel, früher und somit rechtzeitig gefährdeten Kindern zu helfen, sind wir ein Stück näher gekommen.“
Interessierte Fachkräfte erhalten weitere Informationen beim Kreis Gütersloh über die Regionalstelle Ost, Ingrid Klefke, unter Telefon 05244/9274528.