Steigende Stromverbräuche in privaten Haushalten, ein neues Solardachkataster, Klimabildung und klimafreundliche Mobilität waren nur einige Themen, über die sich die begleitende Lenkungsgruppe des Integrierten Klimaschutzkonzeptes des Kreises Gütersloh in seiner jüngsten Sitzung informierte.
Die CO2-Emissionen, die Energieverbräuche aller Haushalte und Unternehmen und die Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbare Energien werden mit Hilfe vieler Daten und Zahlen berechnet und in einer Bilanz zusammengetragen. Auszüge dieser Bilanz und deren Bedeutung für die Ziele des Kreises in den Bereichen Energie und Klimaschutz stellte Kim Nadine Ortmeier, Klimaschutzmanagerin des Kreises, in der Sitzung vor. „Auffällig ist der immer weiter steigende Stromverbrauch der Haushalte“, so Ortmeier. Mehr elektrische Geräte – vom Tablet über die Küchenmaschine bis zur elektrischen Zahnbürste – und die Umstellung der Heizungssysteme, zum Beispiel auf klimafreundlichere Wärmepumpen, erhöhen den Stromverbrauch deutlich.
Die Modernisierung alter Heizungsanlagen wirkt sich positiv auf die Bilanz aus – der Verbrauch der fossilen Energieträger Heizöl und Erdgas hat sich seit 2010 reduziert. Viele Bürger im Kreis Gütersloh nutzten die neutralen Energieberatungsangebote des Kreises und der Kommunen und ersetzten die alten Energiefresser durch neue, energiesparendere Modelle. Auch bei den Unternehmen im Kreis konnten erste positive Effekte verzeichnet werden. Zwar verbrauchten die Unternehmen mehr Strom und Wärme, aber im Verhältnis wurden auch mehr Produkte hergestellt und energieeffizienter produziert als 2010. Trotz der positiven Nachrichten wies Ortmeier noch mal darauf hin, dass eine Reduktion des Energieverbrauchs, sowohl im Haushalt als auch in Unternehmen, und ein weiterer Ausbau regenerativer Energien, zum Beispiel Wind- oder Sonnenenergie, unabdingbar sind, wenn der Kreis seine Ziele im Klimaschutz erreichen will.
Gerade die Strom- und Wärmeproduktion mit Hilfe der Sonne hat im Kreisgebiet großes Potential. Aus diesem Grund wird aktuell das bestehende Solardachkataster des Kreises Gütersloh aktualisiert und um neue Funktionen erweitert. „Eine benutzerfreundlichere Bedienung soll die Bürger bald noch einfacher darüber informieren, ob ihr Dach für die Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage geeignet ist und ob sich die Investition lohnt“, so Ursula Thering von der Koordinierungsstelle Energie und Klima des Kreises, die das Projekt betreut. Das neue Solardachkataster wird im Januar 2018 an den Start gehen, versprach sie.
Bereits gestartet sind viele Projekte im Bereich klimafreundliche Mobilität. Henning Korte, Klimaschutz- und Mobilitätsmanager des Kreises, berichtete über den aktuellen Stand der Planungen für ein E-Dorf-Auto in St. Vit und die Ergebnisse der Bürgerbefragung. Ab dem nächsten Jahr können die St. Viter ein Carsharing-Angebot nutzen und mit dem E-Auto ihre alltäglichen Wege klimafreundlich zurücklegen. Mit dem Projekt Elterntaxi-Haltezonen sollen die täglichen Staus zum Schulbeginn vor den Grundschulen deutlich reduziert werden. Korte: „Die Einrichtung der Hol- und Bringzonen verbessert nicht nur die Sicherheit vor den Schulen, sondern fördert auch die Gesundheit, den Orientierungssinn und die eigenständige Mobilität der Kinder.“ Eine Optimierung der Verkehrsanbindung von Gewerbegebieten soll am Beispiel des Ravenna Parks in Halle/Westf. erprobt werden. Und auch der Radverkehr soll mit verschiedenen Projekten, wie zum Beispiel dem Ausbau des Alltagsradwegenetzes, des Pilotprojektes „Fahrradfreundliche Ortsdurchfahrt in Schloß Holte-Stukenbrock“ oder Radfahrfortbildungen für Lehrkräfte weiter gefördert und ausgebaut werden.
Weitere Informationen zu den aktuellen Projekten des Klimaschutzkonzeptes und den aktuellen Sachstandsbericht erhalten Sie bei der Koordinierungsstelle Energie und Klima des Kreises und unter www.kreis-guetersloh.de/sh/EnergieundKlima