Die Preise für Photovoltaikmodule sind in den vergangenen Jahren zwar deutlich gesunken, ebenso aber auch die Einspeisevergütung. Da die Strompreise hingegen kontinuierlich steigen, ist für Hausbesitzer ein hoher Eigenverbrauch das A und O für eine lohnende Photovoltaikanlage. Die veränderten Rahmenbedingungen wurden bereits im vergangenen Jahr im kreisweiten Solardachkataster eingearbeitet.
Die Informationen daraus bilden eine gute Basis für eine anschließende kostenlose, neutrale Energieberatung. Diese bieten der Kreis Gütersloh und einige Kommunen im Rahmen der Initiative „Sonne sucht Dach“ für Privathaushalte an.
„Mit dem Solardachkataster ermöglichen wir Hausbesitzern einen Blick auf das eigene Dach zu werfen. Durch unterschiedliche Farbgestaltung erhalten sie einen ersten Eindruck davon, ob ihr Haus für eine Photovoltaik (PV)- oder Solarthermieanlage in Frage kommt“, erklärt Ursula Thering von der Koordinierungsstelle Energie und Klima des Kreises Gütersloh. „Ost-West-Dächer erhielten in der Kartendarstellung für PV eine bessere Bewertung, denn Berufstätige verbrauchen häufig in den Morgen- und Abendstunden besonders viel Strom. Wenn sie einen hohen Eigenverbrauch im Blick haben, nützt ihnen die hohe Sonneneinstrahlung eines Süddaches nur wenig.“
„Damit sich die Investition in eine PV-Anlage rechnet, sollten die Hausbewohner etwa 25 bis 30 Prozent des Stroms selbst verbrauchen. Je mehr, desto besser, denn hausgemacht ist Strom derzeit etwa 14 Cent günstiger als gekauft“, erklärt Henrich Hardieck von Geoplex aus Osnabrück, der das Solardachkataster des Kreises Gütersloh und seiner Kommunen für eine realistische Erstabschätzung optimiert hat. „Mit Speichersystemen lässt sich der Eigenverbrauch auf bis zu 70 Prozent steigern.“
Allerdings sind die Speichersysteme – trotz Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau – noch relativ teuer. Interessant sind sie nur für Haushalte mit langfristig hohem Stromverbrauch und dem Ziel unabhängig vom Energieversorger zu sein. „Da die Preise für Batteriespeicher in den nächsten Jahren noch deutlich fallen werden, haben wir sie schon jetzt im Wirtschaftlichkeitsrechner des Solardachkatasters als mögliche Berechnungsvariante aufgenommen“, erläutert Hardieck.
Der aktuelle Online-Ratgeber mit Ertragsrechner lässt sich unter www.solarkataster-kreis-gt.de abrufen. Weitere Informationen zur Solarenergienutzung auf dem eigenen Dach sowie zur kostenlosen, neutralen Energieberatung gibt es in der Koordinierungsstelle Energie und Klima des Kreises Gütersloh unter Tel. 05241 – 85 2762 oder per Mail an Ursula.Thering@gt-net.de.