Rietberg. Sechs Meter lang und mehr als zwei Meter hoch – was Kinderhände da gerade für den Gartenschaupark entstehen lassen, sprengt viele Dimensionen. Mit Hilfe von Karin Wolf und ihrer Kunstwerkstatt und der Firma Pradler Veranstaltungstechnik wächst da gerade ein Seeungeheuer heran, das im Oktober die Gartenschaupark-Besucher begeistern soll. Mit dem Seeleuchten will der Gartenschaupark eine neue Veranstaltung etablieren.
Vom 13. bis 21. Oktober wird der Parkteil Mitte eindrucksvoll beleuchtet. Licht- und Videoinstallationen sollen an verschiedenen Stellen im Park die Besucher anlocken. Auch das Lind am See und der Kletterpark Schnurstracks machen mit. Im Mittelpunkt wird dann vor allem der Untersee stehen: mit der Wasserorgel der Freiwilligen Feuerwehr am 13. Oktober sowie dem täglichen Auf- und Abtauchen des Seeungeheuers an den Abenden danach. Auch der historische Stadtkern soll in diesem Zeitraum punktuell beleuchtet werden. Wie und an welchen Stellen, das wird derzeit noch geprüft.
Für die neue Veranstaltung haben sich das Gartenschaupark-Team und Barbara Schneider eine Geschichte rund um das Seeungeheuer vom »Rietsee« ausgedacht, die derzeit von den Profis von AMS Radio und MediaSolutions in Bielefeld vertont wird. Im Oktober soll es dann als Hörspiel im Park zu erleben sein. Die Gütersloherin Barbara Schneider hatte im Vorjahr schon die Geschichte vom Rieti und seiner Familie als Bilderbuch entwickelt.
Besonderer Hingucker der Event-Woche wird das Seeungeheuer sein. Die schwere Stahlkonstruktion soll in dem zwei Meter tiefen See versenkt und befestigt werden und mittels Zeitsteuerung auftauchen, erklärt Geschäftsleiter Johannes Pradler. „Kopf und Schwanz werden sich bewegen. Licht und Toneffekte begleiten das Ungeheuer.“ Die Firma Pradler hat das Skelett samt Technik konstruiert. Die Bewegungen funktionieren allein mit Druckluft, so dass gar nicht erst die Gefahr entsteht, den See mit Betriebsstoffen zu verschmutzen.
Das Ungeheuer selbst wird von Karin Wolf und 15 Kindern und Jugendlichen im Alter von sieben bis 17 Jahren modelliert. Die hatten auch die ersten Entwürfe für das Ungeheuer gezeichnet. Jetzt packen sie selbst kräftig mit an, wenn sie das wetterfeste Knetmaterial anbringen und mit geruchslosem Epoxidharz bekleben.
„Wir sind stolz, dass sich unsere Ideen mit lokalen Partnern hier vor Ort lösen lassen“, sagt Johannes Wiethoff, Veranstaltungsmanager im Gartenschaupark-Team. Neben der Kunstwerkstatt Karin Wolf und Pradler Veranstaltungstechnik unterstützen zum Beispiel auch die Fachwerkstatt Drücker und die Rietbergwerke das Projekt. „Wenn wir irgendwo fragen, bekommen wir überall unkompliziert Unterstützung“, freut sich Gartenschaupark-Chef Peter Milsch.
Bis zum Start des Seeleuchtens am 13. Oktober liegt noch allerhand Arbeit vor den kreativen Köpfen. Der Zeitplan ist eng, das Vorhaben gewaltig. Schließlich soll das Seeungeheuer die Leute begeistern und nicht verschrecken.
Bildzeilen: Johannes Wiethoff, Johannes Pradler und Peter Milsch (von links) zeigen hier am Beispiel des Halses die Dimensionen des Seeungeheuers auf. Bild und Copr.: Gartenschaupark Rietberg