Hans Feuß besucht Außenwerkstatt der August-Claas-Schule in Harsewinkel
„Dieses Projekt ist auf einem innovativen und fruchtbaren Weg“ – diesen Worten von Schulleiter Hermann Hecker konnte der örtliche Landtagsabgeordnete Hans Feuß (SPD) am Ende seines Besuches der Außenwerkstatt der August-Claas-Schule in Harsewinkel voll und ganz zustimmen. Zuvor hatte er den Schülerinnen und Schülern bei einem Rundgang durch die Werkstatt in den verschiedenen Arbeitsbereichen wie Metallbau, Elektronik und der Fahrradwerkstatt über die Schulter geschaut und sich im Gespräch mit Hecker und Lehrkraft Michael Wöstheinrich über das in Deutschland wohl einmalige außerschulische Klassenzimmer informiert. „Die Strategie, den Schülerinnen und Schülern mittels eines wöchentlichen Praxistages die handwerklichen Berufe näher zu bringen und damit die Chance der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen, ist vorbildlich“, lobte Feuß das Konzept der Schule. „Daher ist diese Schule das beste Beispiel für unseren landespolitischen Ansatz ‚Kein Kind zurücklassen‘ “.
Neben der guten Vorbereitung auf das Berufsleben ist für Feuß aber auch die generationenübergreifende Zusammenarbeit ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgsmodells. Unter dem Namen „JAU – Jung und Alt im Unterricht“ übernehmen 10 Ruheständler aus Industrie und Handwerk ehrenamtlich die jeweiligen Arbeitsbereiche und geben den Schülerinnen und Schülern ihre Erfahrungen mit auf den Weg. „Das Projekt ‚JAU‘ ist ein sehr gutes Beispiel für erfolgreiche Generationen-Arbeit. Dies belegen auch die zahlreichen Preise, mit denen die Schule für dieses Erfolgsmodell ausgezeichnet wurde“, so Feuß.
Immer donnerstags besuchen Zehntklässler im Rahmen des Wahlpflicht- und Technikunterrichts die Außenwerkstatt der Schule, die sich auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei am Stadtrand von Harsewinkel befindet. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Vorbereitung für eine Berufsausbildung in einem handwerklich-technischen Beruf. Die 25 Schülerinnen und Schüler bearbeiten in kleinen Gruppen mit Unterstützung der Senioren, an getrennten Arbeitsplätzen für Holz, Metall, Elektro, Hoch- und Trockenbau, Motorentechnik und Gartenbau, kleiner und größere Aufträge, die oftmals aus öffentlichen Einrichtungen kommen. Für Lehrkraft Michael Wöstheinrich ist dabei wichtig: „Wir produzieren nichts für den Mülleimer. Die von uns hergestellten Produkte werden auch gebraucht. Das motiviert die Jugendlichen natürlich.“
Die Schule verfolgt das Konzept mit der Außenwerkstatt inzwischen seit über sieben Jahren. Entstanden ist das Modell nach einem gemeinsamen Treffen mit Vertretern der heimischen Betriebe. Diese hatten sich über die aus ihrer Sicht mangelnde Qualifikation der Jugendlichen beklagt. Daraufhin wurde in der Schule das Konzept „JAU“ mit der Außenwerkstatt geboren und viele Betriebe konnten als Sponsoren gewonnen werden. Neben der Wirtschaft genießt das Projekt auch bei Kommune und Privatleuten hohes Ansehen. Sie unterstützen „JAU“ mit Wissen, finanziellen Mitteln, Sachspenden und Ehrenamt.
Ein besonderes Anliegen ist Schulpolitiker Feuß die Inklusion. Beim Rundgang durch die Werkstatt wird schnell deutlich: Auch hier ist die Schule auf einem guten Weg. Mehrere Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind in der Werkstatt tätig und meistern gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern die Aufgaben.
Schulleiter Hermann Hecker erklärt: „Die Außenwerkstatt ist mittlerweile zu einem angesehenen Schulungsort für junge Menschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus Harsewinkel und dem regionalen Umfeld geworden. Hier in der Werkstatt können sie ihre Stärken besser ausleben.“
Feuß zieht zum Abschluss des Besuches ein positives Fazit: „Diese Außenwerkstatt der August-Claas-Schule ist auf Grund der guten Vorbereitung auf das Berufsleben, der generationenübergreifenden Zusammenarbeit und der hier vorbildlich gelebten Inklusion ein Vorbild für unsere nordrhein-westfälische Schullandschaft.“
Erfreut zeigt sich Feuß daher auch darüber, dass die Außenwerkstatt nach dem Auslaufen der Hauptschule mit dem Schuljahr 2016/2017 von der Gesamtschule in Harsewinkel weiterbetrieben wird.