„Ja, ich kann über Hitler lachen. Denn er ist neben all dem Schrecklichen, was er getan hat, eine Witzfigur.“ Es sind deutliche Aussagen, die der Schauspieler Fabian Busch trifft. Im Rahmen der Schulkinowochen erzählte der Hauptdarsteller über die Dreharbeiten zum Film „Er ist wieder da“, beantwortete Fragen von Schülern und verriet, an welchen Stellen auch ihm das Lachen im Halse stecken blieb. Insgesamt 75 interessierte Schüler und Schülerinnen des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums und des Ratsgymnasiums besuchten am Dienstag, 26. Januar, die Vorstellung im Bambikino.
In der Filmsatire „Er ist wieder da“ spielt Busch den erfolglosen, freien Fernsehjournalisten Fabian Sawatzki, der den im Sommer 2011 in Berlin aufgewachten Hitler dazu benutzen will, seine eigene Karriere anzukurbeln. Jedoch dauert es nicht lange bis Hitler die „stumme Wut“ in der Bevölkerung erkennt. Kurz nachdem seine neue Sekretärin ihm erklärt hat wie das „Internetz“ funktioniert, hat er schon genug Munition für seine Bühnenauftritte gesammelt.
Der Regisseur David Wendt hat neben der vom Drehbuch vorgeschriebenen Handlung einen dokumentarischen Teil in den Film eingebaut. Zusammen mit einem kleinen Kamerateam suchten Oliver Masucci (Hitler) und Fabian Busch den Kontakt zur Bevölkerung. Als Fabian Sawatzki verwickelte Busch zum Beispiel Passanten in Bayreuth, Rentner in Norddeutschland oder die Verkäuferin an der Pommes Bude in eine Gespräch, um Vertrauen herzustellen und das Gespräch anzufachen.
Danach kam Masucci als Hitler dazu. Die Reaktionen waren dabei anders als erwartet: „Nach einer kurzen Irritation redeten die Leute einfach weiter. Sie waren sogar teilweise erleichtert, endlich mal ihre Meinung sagen zu dürfen“, erzählt der Schauspieler. In einigen Fällen sei es dem Schauspieler schwer gefallen, in der Rolle zu bleiben und nicht anzufangen den Leuten zu wiedersprechen: „Ich kam mir wirklich benutzt vor. Nach manchen Tagen habe ich mich abends unter die Dusche gestellt, um den ganzen braunen Scheiß, der über mir ergossen wurde, abzuwaschen.“
Nur einmal mussten die Bodyguards zum Einsatz kommen. Auf der Fanmeile in Berlin hatte das Team eine Auseinandersetzung zwischen einem Punker, der kein Deutschlandtrikot tragen wollte und zwei Stuntleuten inszeniert: „Wir wollten sehen, welche Reaktionen es gibt, wenn die beiden anfangen den Punker zu verprügeln und Oliver als Hitler daneben steht, um sie anzustacheln.“ Innerhalb kürzester Zeit waren die Stuntmänner allerdings damit beschäftigt, den Punker vor wütenden Passanten zu retten. „Das war eine Situation bei der ich wirklich Angst hatte, dass etwas passieren könnte.“
Viele der aufgenommenen Statisten haben der Veröffentlichung ohne Bedenken zugestimmt. Mit einer solchen Bereitschaft habe niemand vom Team gerechnet. Dass der Film rechtsradikale Leute davon überzeugen kann umzudenken, glaubt Fabian Busch allerdings nicht. Der Inhalt richte sich eher an die bürgerliche Mitte, die ihren Kopf „einige Zentimeter nach rechts gedreht haben.“