In der Kita wird gespielt, gegessen und geschlafen, aber auch vieles gelernt. Wie das pädagogische Konzept „Lernen in Beziehungen“ in den Kitas der Stadt Gütersloh umgesetzt wird, konnten jetzt 18 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse der Anne-Frank-Gesamtschule erfahren, die im Rahmen der Berufsfelderkundung einen Vormittag die Kindertagesstätte am Teismannsweg erkundeten. Die städtische Fachberaterin Bettina Kirchner stellte den Schülern den Ausbildungsweg für den Erzieher-Beruf vor. Im Vergleich zu den eigenen Kindheitserinnerungen an die Zeit im Kindergarten konnten die Schüler erfahren, was sich im heutigen Kita-Alltag verändert hat.
Die Kinder verweilen viel länger in der Kita, oft bis zu 45 Stunden in der Woche, häufig sind beide Eltern berufstätig und die Kita wird mehr und mehr zum Lebensraum der Kinder. Um zu erfahren, wie Kinder heute in der Kita lernen, führte Kita-Leiterin Gülistan Arslan in kleinen Gruppen verschiedene Lernwerkstätten mit den Schülerinnen und Schülern durch.
In der Sprachwerkstatt sollten unter dem Motto „Mit frischen Früchten in den Frühling“ Früchte unter einer Decke befühlt, ertastet und erkannt werden. So gelingt es, die Worte zu begreifen. In der Probierküche, wo das Obst zubereitet und gegessen wurde, stand der Geschmackssinn im Mittelpunkt. Wie man sich spielerisch der Schriftsprache nähert, erprobten die Schülerinnen und Schüler in der Schreibwerkstatt, wo es mit Buchstabenstempeln, Puzzle oder Schablonen die Möglichkeit gab, den Begriff der Frucht zu schreiben.
Auch die Hauswirtschaft gilt als Erfahrungsbereich für die Kinder, der zugänglich und sichtbar gemacht werden soll. Mit dem Schälen, Schneiden und Ausprobieren der Früchte erlebten die Schüler, wie sonst auch die Kinder, wie man Früchte zubereiten und sich gesund ernähren kann. So bekam jede Schülergruppe einen Einblick in die pädagogische Arbeit in den Lernwerkstätten und konnte auf jeden Fall mit nach Hause nehmen, dass sich seit dem eigenen Kindergartenbesuch einiges geändert hat.