Wenn der Park zum Wartezimmer wird
Gütersloh (seh). Ein Mann mit schweren Verletzungen wird nach einem Verkehrsunfall in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Sankt Elisabeth Hospitals eingeliefert. Die Ärzte und Pflegekräfte stehen bereit, sodass sofort überlebenswichtige Maßnahmen ergriffen werden können. Zeitgleich werden die Patienten im Wartebereich der ZNA darüber informiert, dass es aufgrund eines Notfalles zu Verzögerungen kommt.
Der Ablauf in der Notaufnahme wird jeden Tag aufs Neue durch aktuelle Geschehnisse bestimmt. Notfälle sind nicht planbar, aber man kann gut auf solche Situationen vorbereitet sein: So werden die Patienten der Ambulanz des Sankt Elisabeth Hospitals umgehend darüber informiert, wenn längere Wartezeiten absehbar sind. Damit sie diese so angenehm wie möglich gestalten können, hat das Gütersloher Hospital seit einigen Wochen Transponder angeschafft, mit denen sich die Wartenden frei auf dem Gelände bewegen können. So können sie die Zeit bis zum Arztgespräch bzw. zur Behandlung individuell mit einem Sparziergang im weitläufigen Park überbrücken oder sich eine Auszeit mit einer Tasse Kaffee in der Besuchercafeteria gönnen.
„Voraussetzung für die Nutzung des neuen Kommunikationsmittels per Funk ist natürlich, dass der Patient sich in guter körperlichen Verfassung befindet“, fügt Meike Kaukerat, Medizinische Fachangestellte in der ZNA, hinzu. Hat der jeweilige Facharzt Zeit für den Patienten oder liegen die erforderlichen Untersuchungsergebnisse vor, senden die Mitarbeiter der ZNA per Mausklick ein Signal an den sogenannten Pager. Dieser fängt daraufhin an zu vibrieren und in verschiedenen Farben zu leuchten. Das ist das Signal für den Patienten zurück in die Ambulanz zu gehen.
Gründe für längere Wartezeiten gibt es viele. „Schwere Notfälle wie ein Polytrauma haben immer Priorität“, erläutert Meike Kaukerat. Auch Kinder und Patienten, die etwa stark erbrechen oder größere offene Verletzungen haben, werden vorrangig behandelt. Das hohe Patientenaufkommen in der Ambulanz führt ebenfalls zu längeren Wartezeiten für den Einzelnen. Zudem haben die zahlreichen Patienten unterschiedlichste Verletzungen und Erkrankungen, die von Spezialisten aus sieben Fachbereichen behandelt werden. Deshalb kann es zu unterschiedlich langen Wartezeiten kommen. In solchen Fällen ist Transparenz wichtig: Die Mitarbeiter der ZNA bleiben mit den Patienten im Gespräch und erklären ihnen, weshalb es zu Verzögerungen kommt. Denn trotz der hohen Untersuchungszahlen ist es weiterhin ihr Ziel die Wartezeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei ist die Einführung des neuen Pager-Systems eine von vielen Maßnahmen, mit der die Patientenzufriedenheit weiter gesteigert werden soll.