Der Rücken schmerzt ununterbrochen. Weder Physiotherapie noch Schmerzmittel bringen den erwünschten Erfolg – nicht einmal die Reha-Maßnahme. Für Betroffene ist das zermürbend. Eine von ihnen ist Gabriele Gerten. Ihr hat die multimodale Schmerztherapie im Sankt Elisabeth Hospital in Gütersloh geholfen.
Unter Arthrose, also Gelenkverschleiß, an Wirbelsäule und Schulter litt die 59-Jährige schon länger. Dann kam der Bandscheibenvorfall im Lendenbereich dazu. 16 Monate plagte sich die Verwaltungsangestellte mit den Schmerzen herum. Dann überwies ihr Orthopäde sie an das Sankt Elisabeth Hospital, Anfang Februar startete Gabriele Gerten dort die zehntägige multimodale Schmerztherapie. Dabei handelt es sich um eine ganzheitliche Behandlung, bei der Orthopäden, Schmerztherapeuten, Psychologen, Physiotherapeuten und speziell ausgebildete Pflegekräfte eng zusammenarbeiten. „Sie erstellen gemeinsam einen Therapieplan, der optimal auf die Situation jedes einzelnen Patienten abgestimmt ist“, erklärt Prof. Dr. Joern Michael, Chefarzt der Klinik für Orthopädie. Besonders hilfreich sind dabei die Erfahrungen, die die Patienten in früheren Behandlungen gesammelt haben.
Für Gabriele Gerten bedeutete das: Bewegungsbad, Fango-Packungen, Elektrotherapie, Physiotherapie, Entspannungsübungen, Schmerzmedikamente und Gespräche über Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung. „Vor allem die Spritzen haben geholfen. Da hatte ich seit langer Zeit mal wieder keine Schmerzen. Das war das Highlight“, berichtet die Gütersloherin. Und damit ist sie nicht alleine: Die Hälfte der Patienten erzielt eine Verbesserung der körperlichen Aktivität und der Lebensqualität von mindestens 50 Prozent. Jeder Dritte sogar von 75 Prozent. „Oft können wir die Beschwerden soweit minimieren, dass kein operativer Eingriff notwendig ist“, informiert Hasan Salheen M.D., Sektionsleiter für Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie im Sankt Elisabeth Hospital. Damit verspricht die multimodale Schmerztherapie weit mehr Erfolg als Behandlungsansätze, die vor allem auf Entlastung und Schonung des Patienten basieren.
Wichtig dafür ist, dass der Patient sich auf die Therapie einlässt und auch nach dem stationären Aufenthalt die empfohlenen ambulanten Weiterbehandlungen wahrnimmt. Dann kann nicht nur die Linderung der Schmerzen gelingen, sondern auch die Steigerung der Leistungsfähigkeit, die Akzeptanz der Situation, die Verbesserung der sozialen Integration und die Wiedereingliederung in den Beruf. Auch für Gabriele Gerten war die Therapie ein Erfolg: „Ich weiß jetzt, wo es in Zukunft hingehen soll, und nehme wertvolle Tipps für meinen Alltag mit“, sagt sie.