Gütersloh (gpr). Seit 14 Jahren setzt der städtische Fachbereich Grünflächen mit großem Erfolg ein Programm zur Renaturierung der Dalke um. In Kürze wird mit den Arbeiten zur Umsetzung des nächsten Abschnitts begonnen. Gegenstand der Planung ist das Umfeld der Strangmühle an der Spexarder Straße mit dem Einmündungsbereich des Menkebachs.
Zurzeit sind Dalke und Menkebach in diesem Bereich überwiegend durch verbaute Ufer und befestigte Gewässersohlen geprägt. Zudem stellt die Stauanlage der Strangmühle ein unüberwindbares Hindernis für Fische dar. „Planungsziel ist die Herstellung der Durchgängigkeit“, sagt Dirk Buddenberg vom Fachbereich Grünflächen. Dazu werde die Dalke über einen Teilabschnitt des Menkebachs um die Stauanlage geführt und östlich der Spexarder Straße wieder angebunden. Zugleich ergibt sich die Möglichkeit, das vorhandene Regelprofil des Menkebachs aufzulösen und in flache, naturnahe Uferbereiche umzugestalten, so dass sich dort eine wertvolle Röhricht- und Staudenflur entwickeln könne, so Buddenberg.
Ein vorhandener Lagerplatz wird ebenfalls in die Planungen einbezogen. Der dort lagernde Boden wird bis auf die Mittelwasserlinie abgetragen. Dadurch entsteht ein Retentionsraum, der bei Bedarf regelmäßig überflutet werden kann. Neben diesem nachhaltigen Beitrag zum Hochwasserschutz für das Stadtgebiet bedeutet die Maßnahme eine weitere Verbesserung der Gewässerstrukturgüte. Eigendynamische Prozesse werden für Dalke und Menkebach wieder zugelassen. Die Artenvielfalt wird gefördert und das Gewässer wieder erlebbar gemacht.
Zur Umsetzung der Planung sind umfangreiche Abräumungs- und Erdarbeiten notwendig, was ohne einen Eingriff in den vorhandenen Baum- und Gehölzbestand nicht möglich ist. Als Ersatz werden Neuanpflanzungen angelegt. Während der gesamten Bauzeit von etwa sechs Monaten ist der Dalkewanderweg zwischen der Brücke Ulrikenweg und der Franz-Grochtmann-Straße komplett gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert. Im Vorfeld wurde ein Plangenehmigungsverfahren durchgeführt, welches die Träger öffentlicher Belange, die Naturschutzverbände sowie Einzelpersonen beteiligte.
Die entsprechenden Stellungnahmen wurden geprüft, abgewogen und soweit möglich berücksichtigt. Mit Erteilung der Plangenehmigung durch den Kreis Gütersloh wurde das Verfahren abgeschlossen. Auf dieser Grundlage konnte nun auch die Förderzusage der Bezirksregierung entgegen genommen werden, die einen Kostenanteil von 80 Prozent Prozent deckt. Die Mittel stammen aus dem Programm zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die restlichen 20 Prozent werden über Ausgleichsmaßnahmen refinanziert. Insgesamt wird mit Kosten in Höhe von 315.000,- Euro kalkuliert.