Reginale IG Metall und Wirtschaftsfunktionäre berieten über Wirtschaftsentwicklungen- und Potential für OWL
Kreis Gütersloh. Zu einem Erfahrungsaustausch über die Wirkungen des Landesentwicklungsplanes NRW sowie die Herausforderungen zu Industrie 4.0. trafen sich Anfang August Vertreter des DGB OWL und der IG Metall Gütersloh-Oelde, Münster, Bielefeld und Minden sowie des Unternehmerverbandes Kreis Gütersloh und der pro Wirtschaft GT im Kreishaus Gütersloh.
Das Treffen war geprägt von der gemeinsamen Überzeugung, dass die Industrie wesentlicher Motor für Wachstum und Wohlstand der Region ist. Dieser Umstand ist im Industriekreis Gütersloh mit seinen überwiegend inhabergeführten Unternehmen sowie hochengagierten Belegschaften von besonderer Bedeutung, da der Kreis Gütersloh mit zu den erfolgreichsten Industriestandorten in NRW gehört.
Der Landesentwicklungsplan (LEP) NRW wird nach den Sommerferien in ein erneutes Beteiligungsverfahren gegeben. Anhand von konkreten Beispielen aus dem Kreis Gütersloh wurden Auswirkungen von landesplanerischen Vorhaben auf die Kommunen bzw. die Wachstums- und Erweiterungsmöglichkeiten von Unternehmen besprochen. Es wurde festgestellt, dass viele Detailfragestellungen zu bearbeiten sind, die teilweise zu erheblichen Zeitverzögerungen bei konkreten Erweiterungsvorhaben führen. Es besteht die gemeinsame Erwartung, dass der überarbeitete LEP den Kommunen hier mehr Handlungsspielraum ermöglicht, als die bisherige Entwurfsfassung. Diese Handlungsspielräume müssen dann von Behörden des Landes sowie der Kommunen auch ausgeschöpft werden.
Es wurde zudem gemeinsam festgestellt, dass den Kommunen für ihre Industrieunternehmen eine angebotsorientierte, lokale Flächenbevorratung insbesondere an den zentralen Verkehrsachsen ermöglicht werden muss, um zeitnah auf Auftragszuwächse der Unternehmen reagieren zu können.
Gewerkschaften und die Wirtschaftsvertreter stimmten darin überein, dass nur bei Gewährleistung dieser Rahmenbedingungen, Beschäftigung in der Region gehalten oder weiter aufgebaut und kommunale Steuereinnahmen generiert werden können, die dann für andere Zwecke verwandt werden können.
Zu dem derzeit breit diskutierten Themenkomplex Industrie 4.0 wurde deutlich, dass es nicht nur als ein klassisches Industriethema anzusehen ist, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
OWL habe hier besondere Chancen, da sich viele Unternehmen aber auch die regionalen Hochschulen, viel Kompetenz aufgebaut haben. Die Gesprächsteilnehmer stimmten überein, dass es derzeit vorrangig einer weiteren Sensibilisierung der Unternehmen, der Belegschaften aber auch der Verwaltungen bedarf. Hier haben die Tarifparteien der Metallindustrie NRW in einer gemeinsamen Erklärung im Juni 2015 bereits erste konstruktive Schritte verabredet, die es auch im Kreis Gütersloh umzusetzen gilt. Aufgabe der pro Wirtschaft GT wird es weiterhin sein, die breite Unternehmerschaft im Kreis Gütersloh umfassend zu informieren.
Es wurde vereinbart, die Gesprächsrunde in regelmäßigen Abständen fortzuführen.