Gütersloh /WLV (Re) Der Raps blüht, allerdings noch in zartem gelb etwas zurückhaltend. Doch sobald die derzeit knauserigen Temperaturen steigen, werden die Rapsfelder wieder so richtig strahlend gelb leuchten.
Die Landwirte sind mit den Rapsbeständen im Kreis Gütersloh zufrieden. „Die Pflanzen haben sich über den Winter gut entwickelt“, berichtet der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh Andreas Westermeyer.
Kühle Witterung im Frühjahr
Allerdings blühe die Ölpflanze etwas später als in den vergangenen Jahren. Das liege an der kühlen Witterung in diesem Frühjahr. Das sei aber alles im grünen Bereich, so der Vorsitzende. In den letzten Jahren habe der Raps oft schon zum ersten Mai in voller Blüte gestanden. In diesem Jahr habe er etwas auf sich warten lassen. „Doch wir alle können bei einer Mai-Tour am Feiertag (1. Mai) wieder die gelben Farbtupfer in der Natur genießen“, sagt der Vorsitzende. Und es wird noch gelber: „Wir dürfen uns dann in den nächsten Wochen an die richtig vollgelbe Farbenpracht erfreuen.“
Schon die Römer schätzten den Raps
Der Raps entwickelte sich im Mittelmeerraum aus einer Kreuzung zwischen dem Wilden Gemüsekohl und Rübsen. Während die frühesten Hinweise des Rapsanbaus in Indien auf 2.000 vor Christus datiert sind, begann die europäische Karriere des Rapsanbaus in der Römerzeit. Die Römer schätzten den hohen Ölgehalt.
Öl früher Brennstoff für Öllampen
Einen ersten planmäßigen Anbau der Rapspflanze in der Neueren Geschichte starteten die Niederlande. Hier konzentrierte man sich vor allem auf das sogenannte Rüböl als Brennstoff für Öllampen. Die Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts und der steigende Bedarf an technischen Ölen waren die vornehmlichen Gründe, weshalb sich der Anbau in anderen Teilen Deutschlands und Europa ausweitete.
Beliebtes Speiseöl und Grundstoff für Farben, Kunststoffe oder Kaltschaum
Aus den schwarzen Rapskörnern, die im Sommer geerntet werden, wird das Rapsöl gewonnen - gepresst. Jedes Rapskorn enthält etwa 40 Prozent ernährungsphysiologisch besonders wertvolles Öl. „Der größte Teil des Rapsöls wird als beliebtes Speiseöl für die menschliche Ernährung genutzt“, erläutert Westemeyer. Weiter werde es zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sägeketten- und Hydraulikölen, aber auch zu Biodiesel, verarbeitet. Rapsöl ist zudem Grundstoff für Materialien wie Farben, Kunststoffe und Kaltschaum. „Als Koppelprodukte aus der Ölgewinnung fällt weiter das Rapsschrot an“, erklärt der Vorsitzende. Dieses werde als Tierfutter verwendet. Ein weiteres Nebenprodukt bei der Rapsölverarbeitung zu Biodiesel ist Glycerin. Auch dieses findet als Futtermittel oder in der Industrie Verwendung.
Bild: Der Raps blüht, allerdings noch in zartem gelb etwas zurückhaltend. Doch sobald die derzeit knauserigen Temperaturen steigen, werden die Rapsfelder wieder so richtig strahlend gelb leuchten. (Foto: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband)