Zentrum für digitale Bildung und Schule und Stadt Gütersloh unterzeichnen Kooperationsvereinbarung
Gütersloh (gpr). Das Zentrum für digitale Bildung und Schule im Kreis Gütersloh gGmbH (ZdB) unterstützt die Gütersloher Schulen und die Stadt Gütersloh als Schulträgerin seit 2017 dabei, die vorhandenen digitalen Ausstattungen bestmöglich im Schulalltag einzusetzen und zu integrieren. In diesem Zusammenhang wurden Kommunikations- und Arbeitsstrukturen zwischen den Bildungsakteuren und innerhalb der Schulen geschaffen, die sich bewährt haben und verstetigt werden sollen. Deshalb wurde jetzt vom ZdB und der Stadt Gütersloh als Schulträgerin eine Kooperationsvereinbarung über weitere fünf Jahre unterzeichnet.
Henning Matthes, Beigeordneter der Stadt Gütersloh für den Bereich Familie, Jugend, Schule, Soziales und Sport, lobte die Aktivitäten des ZdB als ideale Ergänzung zu den umfangreichen Investitionen der Stadt in die IT-Infrastruktur der Schulen. „Wir haben in den vergangenen Jahren mehr als fünf Millionen Euro aufgebracht, um die Schulen mit umfangreicher Hardware auszustatten. Hinzu kommen 2,9 Millionen Euro an Landesmitteln aus dem Digitalpakt“, erläuterte er. „Diese Investitionen gelangen erst durch eine sinnvolle und zielgerichtete Nutzung der Geräte in den Schulen zu ihrem wahren Wert. Hier hat das ZdB in den vergangenen fünf Jahren eine überaus gute Arbeit geleistet. Deshalb freut es mich sehr, dass die Verantwortlichen im Lenkungskreis des Regionalen Bildungsnetzwerks Kreis Gütersloh eine Verlängerung des Projekts für alle Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh beschlossen haben.“
Auch Tim Neubauer, Fachbereichsleiter Schule bei der Stadt Gütersloh, zeigte sich erfreut über die Fortführung der Zusammenarbeit: „Die Stadt Gütersloh hat bisher rund 3500 iPads beschafft sowie 600 digitale Touchdisplays, die als „digitale Tafeln“ Verwendung finden. Hinzu kommen spezielle Geräte wie Webcams, Digitalkameras, Beamer, Ozobots und Drohnen. Alle Kinder und Jugendlichen in den Gütersloher Schulen ab der ersten Klasse haben Zugang zu iPads und anderen digitalen Endgeräten, die bis zur 6. Klasse als Koffersätze verfügbar sind. Ab Klasse 7 werden alle Schülerinnen und Schüler mit eigenen Geräten ausgestattet, die teils von den Eltern finanziert werden. All diese Geräte in den Schulalltag zu integrieren ist eine Mammutaufgabe, bei der sich das ZdB als kompetenter und zuverlässiger Partner erwiesen hat.“
Seitens des ZdB wurde die Kooperationsvereinbarung von den beiden Geschäftsführern Christian Ebel und Rüdiger Bockhorst unterzeichnet. Auch sie zeigten sich erfreut, die Kooperation mit der Stadt Gütersloh und damit mit zahlreichen städtischen Schulen und den kommunalen Mitarbeitern aus dem Fachbereich IT weiterzuführen.
Christian Ebel erläuterte hierzu: „Unsere Schwerpunkte in der ersten Projektlaufzeit lagen in der Etablierung von Dialogformaten, dem Aufbau digitaler Infrastruktur und der Fortbildung von Schlüsselakteuren, wie den Schulleitungen, schulischen Steuergruppen und kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die meisten Gütersloher Schulen haben eine Kooperationsvereinbarung mit dem Projekt geschlossen und es hat sich ein Runder Tisch etabliert, der als zentrales Kommunikations- und Entscheidungsgremium gut funktioniert.“
Rüdiger Bockhorst führte weiter aus: „Zur Bestandsaufnahme und Bedarfserhebung haben wir fast alle Gütersloher Schulen besucht und die Schulleitungen und Lehrkräfte zu Grundlagen im Leitungsbereich und Changemanagement qualifiziert. Außerdem nehmen aktuell 19 Schulen aus dem Kreisgebiet an dem Angebot zur Unterrichtsentwicklung teil. Darüber hinaus tauschen die IT-Verantwortlichen der Stadt Gütersloh regelmäßig ihre Erfahrungen in einem interkommunalen IT-Cluster aus mit dem Ziel, eine für ihre Schulen lernförderliche IT-Infrastruktur aufzubauen.“
In der nun beginnenden zweiten Projektlaufzeit steht insbesondere die Etablierung einer zeitgemäßen Lernkultur zur Unterstützung der Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt: So sind weitere Qualifizierungen von Lehrkräften und Leitungsgruppen geplant. Zudem sollen bereits etablierte und bewährte Unterstützungsmaßnahmen für Schulen und Schulträger wie beispielsweise die kommunalen Runden Tische oder das IT-Cluster fortgeführt und verankert werden. Langfristig soll die Verantwortung für die entwickelten Formate und Angebote in Gütersloh von der Stadt übernommen werden. Dazu gehört auch, dass diese in ihrem Kompetenzaufbau unterstützt und begleitet wird. Bis dahin liegt die operative Durchführung des Projekts beim ZdB, das für die Umsetzung entsprechende Fördermittel von Stiftungen vor Ort erhält.
Zum Hintergrund:
„Schule und digitale Bildung“ ist ein gemeinsames Kooperationsprojekt zur Schul- und Unterrichtsentwicklung des regionalen Bildungsbüros, der Schulaufsicht, der Bertelsmann Stiftung und der Reinhard Mohn Stiftung sowie weiterer Partner der Bildungsregion. Die Projektziele, -inhalte und Unterstützungsmaßnahmen werden von den Gremien des Regionalen Bildungsnetzwerks Kreis Gütersloh, darunter dem Lenkungskreis als höchstem Gremium, mitgetragen und verantwortet. Weitere Projektpartner sind die Medienberater, Schulleitungen, Steuergruppen sowie Lehrkräfte und Eltern- und Schülervertreter in den Kommunen.
Ziel ist es, alle 103 Schulen und ihre 18 Träger, die sich dem Projekt im Kreis Gütersloh angeschlossen haben, dabei zu unterstützen, die Qualität des Unterrichts weiter zu verbessern sowie die Teilhabe der Kinder und Jugendlichen in einer zunehmend digital geprägten Lebens- und Arbeitswelt zu gewährleisten. Dafür werden Unterstützungsangebote, z.B. für die Schul- und Unterrichtsentwicklung mit digitalen Medien und für die Schulträger, entwickelt. Übergeordneter Rahmen aller Angebote sind unter anderem das Strategiepapier der Kultusministerkonferenz (KMK) aus dem Jahr 2016, der Medienkompetenzrahmen NRW vom Oktober 2017, sowie Referenzrahmen Schulqualität NRW 2020.
Das Projekt arbeitet eng mit der Schulaufsicht, den Schulträgern und dem Bildungsbüro für den Kreis Gütersloh zusammen. Bei der Vollversammlung der Schulleiter (alle zwei Jahre), der Bildungskonferenz (alle ein bis zwei Jahre) sowie den Sitzungen der Gremien des Bildungsbüros ist das Projekt „Schule und Digitale Bildung“ regelmäßig vertreten.
Bild: (v.l.): Henning Matthes (Beigeordneter der Stadt Gütersloh für den Bereich Familie, Jugend, Schule, Soziales und Sport), Tim Neubauer (Fachbereichsleiter Schule bei der Stadt Gütersloh), Christian Ebel und Rüdiger Bockhorst (beide Geschäftsführer des Zentrums für digitale Bildung und Schule im Kreis Gütersloh) bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. (Foto: Stadt Gütersloh)