Der offene Ganztag an den Grundschulen wächst. Alleine in Verl nutzen inzwischen rund 37 Prozent aller Schülerinnen und Schüler die Nachmittagsangebote. Um die Qualität der OGS und die Zusammenarbeit der Beteiligten systematisch weiter zu verbessern und zu sichern, hat sich die Stadt Verl mit den Verler Grundschulen jetzt dem Projekt „Qualität im Ganztag“ gemeinsam mit der Bezirksregierung, dem Kreissportbund Gütersloh und der Reinhard Mohn Stiftung angeschlossen.
Ein für ihre Kinder passendes erfolgreiches Ganztagsangebot können Schulen nur in Zusammenarbeit mit Partnern machen. Dazu gehören der Träger der OGS – in Verl ist das für alle Grundschulen das Droste-Haus – sowie Vereine und weitere Bildungspartner. Für einen qualitativ hochwertigen Ganztag müssen die pädagogischen Angebote am Vor- und Nachmittag abgestimmt sein. Dass es hierbei noch Verbesserungspotenzial gibt, hat die erste Projektlaufzeit von 2014 bis 2018 in Versmold gezeigt. „In einer Befragung der Teilnehmer wurde sehr deutlich, dass die Kommunikation zwischen den Lehrkräften und dem Fachpersonal für die Nachmittagsbetreuung an einigen Stellen noch besser ablaufen kann. Die Herausforderung der Verzahnung durch bessere Kommunikation tauchte im Projektverlauf immer wieder auf und ist ein zentraler Punkt der Zusammenarbeit“, berichtet Anika Krumhöfner, Koordinatorin des Projektes beim Kreissportbund.
Zudem hätten die Kooperationspartner gelernt, wie sie Ziele gemeinsam erarbeiten, umsetzen und überprüfen können, damit sie im Schulalltag bei den Schülerinnen und Schülern ankommen. Als Schulträger komme auch der Kommune eine große Bedeutung zu. Es sei wichtig, dass sie die Ziele der Zusammenarbeit mit festlege. Dafür seien verlässliche Kommunikationsstrukturen innerhalb der Schulen, der Kommune und mit den Bildungspartnern erforderlich. Genau dabei unterstützt das Projekt „Qualität im Ganztag“. So werden zum Beispiel Vereins- und Schulwerkstätten organisiert, in denen die Schulen und Vereine ihre Themen gemeinsam bearbeiten, um die Zusammenarbeit und die Angebote zu verbessern.
Zum Start der neuen Projektlaufzeit ab Januar ist neben Verl auch Halle (Westf.) als neuer Partner hinzugekommen. Die in Versmold gewonnenen Erfahrungen werden nun allen drei Partnern zur Verfügung gestellt. Bereits Ende 2018 haben in Versmold, Verl und Halle Workshops stattgefunden, in denen die beteiligten Schulen, Vereine und die Schulträger ihre Ziele und die Projektumsetzung geplant haben. „In Verl hatten wir einen sehr konstruktiven Austausch, an dem alle Beteiligten engagiert und gerne mitgearbeitet haben“, berichtet Dirk Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs Schule, Sport, Kultur. Für die zweite Projektphase bis 2022 seien in den Kommunen klare Ziele und Maßnahmen geplant, sagt Anika Krumhöfner. „Spannend wird es sein zu erleben, wie das Lernen voneinander bei der Umsetzung erfolgen wird.“
Bildzeile: Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung für das Projekt „Qualität im Ganztag“ im Verler Rathaus: (vorne v. l.) Erster Beigeordneter Heribert Schönauer, Rüdiger Bockhorst (Reinhard Mohn Stiftung) und Hans Feuß (Kreissportbund) sowie (hinten v. l.) Laura Bokel und Dirk Hildebrandt (Fachbereich Schule, Sport, Kultur), Anika Krumhöfner (Kreissportbund) und Hermann Bahnschulte (Marienschule) als Vertreter der Grundschulen. Foto © Stadt Verl