Rietberg. „Du hast diese Auszeichnung mehr als verdient“, schloss Andreas Sunder seine Laudatio auf Elisabeth Kentrup. Die engagierte Neuenkirchenerin hat jetzt aus den Händen des Bürgermeisters die Verdienstmedaille der Stadt Rietberg erhalten – die höchste Auszeichnung, die in Rietberg vergeben wird. Elisa Kentrup, wie sie überall nur genannt wird, engagiert sich seit vielen Jahren auf vielfache Weise, immer zum Wohle anderer Menschen. „Ich persönlich und die Stadt Rietberg sind dir zu großem Dank verpflichtet“, so Sunder.
„Elisabeth Kentrup hat die Gabe, stark zu sein, wenn andere schwach sind“, sagte Sunder und brachte damit anschaulich auf den Punkt, dass die 69-Jährige die Bedürfnisse anderer Menschen stets vor die eigenen stellt. Als im Jahr 2015 plötzlich bis zu 40 Flüchtlinge pro Woche nach Rietberg kamen, war Elisabeth Kentrup eine Frau der ersten Stunde, die sich als Hauptorganisatorin der Flüchtlingshilfe in Neuenkirchen an die Spitze einer Bewegung setzte. Sie war Ansprechpartnerin für Geflüchtete wie für Helfer; und ein Vorbild für viele andere. Die Unterstützung jener Menschen liegt ihr so sehr am Herzen, dass sie und ihr Mann Bernd sogar im eigenen Haus einen Flüchtling aufgenommen haben. „Eine schöne Symbolik dafür, wie nah ihr dieses Thema geht und wie nah ihr die Menschen sind“, sagte Sunder. In dem Zusammenhang initiierte Elisa Kentrup die Gründung einer Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge – Hilfe zur Selbsthilfe.
Schon zuvor trat sie vielfach mit ehrenamtlichem Engagement in Erscheinung: als Lektorin, Kommunionhelferin und Mitglied im Pfarrgemeinderat St. Margareta in Neuenkirchen ebenso, wie derzeit als Leiterin der Caritas-Konferenz in der Pfarrgemeinde Neuenkirchen. In dieser Eigenschaft organisiert sie den ehrenamtlichen Einsatz der zahlreichen Caritas-Helferinnen bei der Weihnachtspäckchen-Aktion der Caritas und bei den Klönnachmittagen im Altenheim St. Margareta. Daneben kümmert sich Elisa Kentrup um die Lebensmittelversorgung bedürftiger Menschen im Rahmen des Caritas-Warenkorbs genauso wie um die Caritas-Kleiderkammer, in der preisgünstige, gebrauchte Kleidung angeboten wird.
Elisa Kentrup zählt zu den Gründungsmitgliedern der Hilfsorganisation »Hoffnung für Kinder in Omaruru e. V.« und fungiert dort als Schriftführerin des Vereins. Die Übernahme von Patenschaften von Kindern in Omaruru/Namibia ist für Elisabeth Kentrup selbstverständlich. Auch ist Elisabeth Kentrup Mitglied der Hospizgruppe Rietberg/Neuenkirchen. Hier war Elisa Kentrup maßgeblich an der Gründung der Gruppe im Jahr 2006 beteiligt und engagiert sich seit der Gründung als Kassenverwalterin. Ihr Engagement umfasst auch die Übernahme von Sterbebegleitungen.
Als Würdigung ihrer herausragenden Leistungen im Ehrenamt und ihres sozialen Engagements hatte der Rat der Stadt Rietberg beschlossen, Elisabeth Kentrup mit der Verdienstmedaille der Stadt Rietberg auszuzeichnen. Und das tat Bürgermeister Andreas Sunder jetzt in einer Feierstunde im festlich dekorierten Ratssaal. Ihre Familie, viele Freunde und Wegbegleiter waren gekommen, um zu gratulieren.
Elisa Kentrup zeigte sich gerührt und dankbar für die Auszeichnung, die sie gern annahm – aber auch stellvertretend für all die anderen ehrenamtlichen Caritas-Helferinnen in den Rietberger Stadtteilen. Sie habe sich bislang immer so sehr engagieren können, weil sie auf einen guten Freundeskreis und ein nettes Miteinander im Dorf vertrauen kann.
Michael Brüggenolte, ehemaliger Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Kreis Gütersloh, blickte auf die Bedeutung der Caritas zurück und hob den Wert des Ehrenamtes hervor, wofür Elisa Kentrup ein leuchtendes Beispiel ist. Mit einem humorvollen Loblied in Versform gratulierte Alois »Buschi« Pauleickhoff: sie sei eine „Überzeugungstäterin mit Herz und Verstand, den Menschen stets zugewandt“.
Bildzeile:
Zusammen mit der Verdienstmedaille überreichte Andreas Sunder auch eine große Urkunde an Elisabeth Kentrup. Foto: Stadt Rietberg