Reise nach England für VHS-Kurs
Gütersloh. Dass Englisch seine Muttersprache ist, reicht ihm nicht aus. Dass er seit vielen Jahren als Lehrer an Schulen, als Dozent in Weiterbildungsinstituten und Unternehmen tätig ist, ist ihm auch nicht genug. Als Dozent für den Englisch-Kurs für Experten an der Volkshochschule Gütersloh wollte es Paul Simblett genau wissen. Also nahm er die Einladung von den Lehrern des Gymnasiums in seiner Heimatstadt Stoke-on-Trent, einer Stadt mit 350 000 Einwohnern, gerne an. „Kommen Sie rüber und reden mit uns“, hatte man ihm vorgeschlagen.
Wie alle Sprachen ist auch das Englische im ständigen Wandel. Neue Worte und Regeln beeinflussen die Alltagssprache, um sich schließlich zu etablieren. „Kommaregeln spielen kaum noch eine Rolle“, erfuhr Simblett bei seinem Besuch. In der Schule würden sie nicht gewertet, weil man mehr Wert auf das flüssige Schreiben lege und darauf, dass die Kinder ihre Ideen zu Papier bringen. Während hierzulande oft der massive Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache kritisiert wird, gibt es ebenso das Phänomen, dass sich deutsche Begriffe in der englischen Sprache durchgesetzt haben. „Kindergarten“ zum Beispiel, heißt im Englischen auch „Kindergarten“, sagt Simblett. Auch die „Bratwurst, heißt „Bratwurst“, wird nur etwas anders ausgesprochen.
Die Sprache lebt und entwickelt sich ständig. Man muss am Ball bleiben. Vor allem als Dozent. „Englische Zeitungen zu lesen, das reicht nicht aus um auf dem Laufenden zu bleiben“, sagt Simblett. Neben dem fachlichen Kontakt zum Lehrerkollegium nutzt Simblett aber auch seine regelmäßigen „Fußball-Visiten“ in England dafür, um sprachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben. Er hat eine Dauerkarte für „Stoke City FC“ und schafft es, die Hälfte aller Spiele zu sehen.
Sprachen haben schon immer seinen Ehrgeiz geweckt. Neben Deutsch, Französisch und Italienisch erlernt Simblett jetzt die Gebärdensprache. „Eine besondere Herausforderung, weil die Satzstellung ganz anders ist“, sagt der VHS-Dozent.