Gütersloh. Wenn Parkour-Läufer Hindernisse elegant und schnell überwinden und sich die Stadt mit großen Sprüngen erobern, ist das eine sportliche Sache. Aber auch Mitmenschen in Notlagen zu helfen, ist für sie eine Selbstverständlichkeit. „Hilfe leisten und mit anpacken, das versteht sich für die Parkour-Community in und um Gütersloh von selbst“, sagt der Traceur Simon Geldner selbstbewusst.
Deshalb ließen sich 18 Traceure, Honorarkräfte und Mitarbeiter des Jugendtreff Bauteil 5 für zwei spannende Tage auf den neuesten Stand in Sachen Erste-Hilfe bringen. Unter fachlicher Anleitung wurden medizinische Grundkenntnisse, Handeln in Gefahrensituationen, wie auch lebensrettende Kniffe und Griffe vermittelt und ausprobiert. Langeweile? - Fehlanzeige. Dafür sorgte das ansprechende Konzept und die pädagogische Kompetenz des Referenten vom neu gegründeten Sanitätsdienst Medi-Team e.V.
„Daniel Heihoff hat anschaulich gezeigt, wie sich die Erste-Hilfe-Maßnahmen in den letzten Jahren zugunsten einer einfacheren Anwendung gewandelt haben. Es ist immer wieder verblüffend, wie effizient und einfach Hilfe geleistet werden kann, um ein Menschenleben zu retten“, attestiert der Initiator des Kurses und Mitarbeiter der Stadt Gütersloh im Fachbereich Jugend und Bildung, Claus-Peter Mosner.
Die Ausbildung fand im Rahmen des internen Bildungsangebotes „Quali5yme“ der offenen Jugendarbeit des Jugendtreffs Bauteil 5 statt. Dort haben engagierte Jugendliche und Honorarkräfte die Möglichkeit, Qualifikationen wie zum Beispiel Deeskalationstrainings, Juleika, ÜL-C und andere zu erwerben, um ihre Fähigkeiten zu erweitern. „Wir unterstützen damit junge Menschen gezielt in ihrem Wachstum und sehen mit Freude, dass sie ihr Können anderen Jugendlichen und dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen“, so Mosner.
Das Qualifizierungs- und Beteiligungsmodell der offenen Jugendarbeit funktioniert gut und weckt Interessen. Denn, was als Erste-Hilfe-Kurs geplant war, hat Lust auf mehr gemacht. Einige der Teilnehmer möchten sich Anfang 2015 in weiterer Kooperation mit dem Medi-Team e.V. zu Sanitätern ausbilden lassen.
„Die Verbindung von Humor und Sachverstand haben uns zwei angenehme und sehr lehrreiche Tage beschert,“ resümiert Mosner. Der engagierten Jugendarbeit sowie der interessierten Parkour-Community sei es zu verdanken, dass sich wohl bald ein paar junge sportliche Sanitäter mehr in Gütersloh tummeln werden, um Erste Hilfe zu leisten und zivil-couragiert mit anzupacken.