Vertreter der NRW-SPD besuchen im Rahmen der Themenwoche Wirtschaft 4.0 das Gütersloher traditionsunternehmen Miele.
Der Begriff Wirtschaft 4.0 ist ein Synonym für den digitalen Wandel der Wirtschaft, der vor allem zwei Bereiche umfasst. Zum einen die Neugestaltung innerbetrieblicher Abläufe, zum anderen intelligentere Produkte, die miteinander vernetzt sind, so sind z.B. die Waschmaschineneinstellungen aus der Ferne mit dem Smartphone kontrollierbar.
„Maßanfertigung, statt Massenfertigung, das ist die Devise der Digitalisierung, dies ist in Unternehmen wie Miele vollends der Fall. Mir war es besonders wichtig alle politischen Ebenen, von Kommune über Land bis Bund mit der Miele Geschäftsleitung und dem Betriebsrat an einen Tisch zu bringen.“ So Elvan Korkmaz stellv. Landesvorsitzende der NRW-SPD, die für breite Unterstützung ihrer Parteikollegen warb.
Die Anwesenden sind sich einig, dass es in Zeiten der Globalisierung, die mit hartem Wettbewerb verbunden ist, eine umso stärkere Vernetzung von Politik, Unternehmen und Gewerkschaften notwendig sei. Dr. Eduard Sailer, Geschäftsführer Miele & Cie. KG warb darum, mehr Start-up Unternehmen zu stärken, damit innovative Ingenieurskunst von Miele mit Kreativen Lösungen verbunden werden könne. „Innovationen werden heute schneller eingeholt als je zu vor, deshalb bedarf es an mehr Menschen, die visionären Blick und Kreativität miteinander zusammen führen.“
Bei dem Rundgang durch die Produktion wurde veranschaulicht, wie sich Digitalisierung auch in der Produktion niederschlägt, schnellere und effizientere Produktionsprozesse, sowie schlankere und effektivere Verfahrenstechniken. Es wurde auch seitens der Produktionsleitung erklärt wie lange Innovationen anhalten. Vor einigen Jahren sei eine neue Technik eingebettet in ein ansehnliches Design ohne Probleme über eine längere Zeitspanne nachgefragt worden, heute seien die Innovationszyklen wesentlich kürzer, somit auch die individuellen Produktlebenszyklen. Deshalb sei es notwendig, unmittelbar nach einer abschließend auf dem Markt eingeführten Technologie an einer neueren Technologie zu arbeiten, um den Anschluss an die weltweite Konkurrenz nicht zu verlieren, mehr noch, sie im Rahmen der Möglichkeiten zu dominieren.
Klaus Brandner, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium a.D. betonte, dass es neben einem klaren Kurs für eine progressive Wirtschaftspolitik auch eine starke Allianz der Sozialpartner brauche „denn Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind Teile eines ganzen, nur durch gemeinsame Entscheidungen können die Herausforderungen, die die Digitalisierung birgt gemeistert werden“, so Brandner. Thomas Ostermann, Fraktionsvorsitzender SPD-Gütersloh wies auf die Zukunftsverantwortung im Bereich des Breitbandausbaus hin, der sich die SPD annehme, da ein gelungener Digitalisierungsprozess immer mehr auf zuverlässige Informations- und Kommunikationssysteme angewiesen sei. „Wir werden es in absehbarer Zeit nicht schaffen, das Silicon Valley abzulösen, aber wir werden alles daran setzen einen angemessenen Breitbandausbau in die Wege zu leiten“ so Thomas Ostermann.
Hans Feuß, MdL lobte ausdrücklich die Arbeit des Unternehmens in Sachen Ausbildung junger Menschen, die eine gute Ausbildung genießen und darüber hinaus die Möglichkeit besitzen, sich im Unternehmen stätig weiterbilden zu lassen, auch weil es in einer digitalisierten Wirtschaft neue Qualifikationsanforderungen brauche. Feuß erklärte: „Ich nehme viele Anregungen in die SPD-Landtagsfraktion NRW mit, die wir beraten werden, um der heimischen Wirtschaft so wir können behilflich zu sein.“