Kunst und Kultur sind oft nicht planbar, folgen eigenen Ideen und sorgen bisweilen für Irritation. Dennoch braucht auch Kultur eine Verwaltung: Das nimmt Christiane Venne-Pollmeier seit Mai für das Kultursekretariat NRW in die Hand und hat damit die Nachfolge von Heidi Ostmeier angetreten, die ihre Elternzeit in Anspruch nimmt.
Nach 15 Jahren Einsatz im Fachbereich Recht der Stadt Gütersloh suchte die 51-jährige Venne-Pollmeier nach Veränderung und neuen Herausforderungen. Auch im Kultursekretariat wird sie – genau wie im Fachbereich Recht – alle Fragen rund um den Haushalt betreuen. Doch die neue Institution tickt etwas anders. Hier müssen besonders Förderungen bearbeitet und Förderrichtlinien berücksichtigt werden. Dazu kommt die Leitung von Projektgruppen zum Sommerprogramm, Jazz sowie Kabarett und Satire. Eine Aufgabe, über die sich Venne-Pollmeier besonders freut, da sie sich auch privat für diese Bereiche interessiert.
Das Kultursekretariat mit 71 Mitgliedsstädten aus NRW mit Sitz in der Kirchstraße 21 fördert jährlich 400 Einzelveranstaltungen, hinzu kommen noch Projekte wie die Kulturstrolche oder der Sommerleseclub. In diesem Jahr wurden allein für die Stadt Gütersloh Fördergelder für 26 Einzelveranstaltungen bewilligt.
Ihr wichtigstes Rüstzeug für die neue Aufgabe ist Offenheit. „Kein Tag ist planbar“, so Venne-Pollmeier. Wenn zum Beispiel plötzlich in der Stadt Schilder auftauchen, wie „Utopie“, dann ist das ein Teil der Aktion Stadtbesetzung, ein Urban Art Projekt für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum, das sich auf ganz unterschiedliche Art mit dem urbanen Leben auseinandersetzt. Für Christiane Venne-Pollmeier ist es eine spannende Aufgabe das zu verwalten, was draußen überrascht, irritiert, amüsiert oder einfach nur unterhält.