Wie sieht ein Tag im Seniorenheim aus? Was bewegt Schüler und Auszubildende dieser Frage nachzugehen? Wenn Generationen miteinander reden, kann Verständnis wachsen für Welten, die sonst oftmals nicht mehr viel miteinander zu tun haben. Im Generationenprojekt „Alt und Jung“ der Bürgerstiftung ist jetzt eine neue Partnerschaft geschlossen worden, die sich genau dafür einsetzt.
Die Auszubildenden der Gastronomiebetriebe „Bankery“ und „Alex“ werden regelmäßig Bewohnerinnen und Bewohnern des LWL-Pflegezentrums Gütersloh im Dialog begegnen. Zum feierlichen Auftakt trafen sich die Generationen im „Bankery“.
„Im Alter ist nichts schlimmer als Langeweile, Einsamkeit und Hilflosigkeit“, sagt Anja Konert, Einrichtungsleiterin des LWL-Pflegezentrums. „Mit den Auszubildenden können unsere Bewohnerinnen und Bewohner etwas mehr teilhaben am Leben – das ist eine Brücke zwischen Generationen.“ Während ihrer gesamten Ausbildungszeit werden die jungen Leute ehrenamtlich ihre Zeit und Unterstützung in der Senioreneinrichtung anbieten.
So werden sie sich bei Festlichkeiten, Ausflügen oder bei der individuellen Betreuung der alten Menschen engagieren. Für Ralf Schubert, Chef der beiden Gastronomiebetriebe, ist dieser Einsatz vor allem Ehrensache. „Ich möchte die soziale Verantwortung meiner Auszubildenden stärken“, sagt er. „Außerdem haben einige von ihnen keine Großeltern mehr. Durch den direkten Umgang mit den älteren Menschen können sie jetzt wertvolle Erfahrungen für ihr ganzes Leben machen.“
Treibende Kraft und gute Seele des Bürgerstiftungs-Projekts ist Kuratoriumsmitglied Jimmy A. Schmied. Sie hat Ralf Schubert und das LWL-Pflegezentrum zusammen gebracht. „Junge und alte Menschen können gemeinsam aktiv sein“, sagt sie. „Aus unseren anderen Partnerschaften von „Alt und Jung“ wissen wir, wie lebendig dieser Dialog ist. Viele menschliche Begegnungen lassen das Verständnis füreinander wachsen.“
Das Ehrenamt, das die Auszubildenden übernehmen, ist wertvoll und wird am Ende auch noch belohnt. „Alle erhalten am Ende von uns eine Urkunde“, sagt Kirsten Zink, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung. „Das ist für den weiteren persönlichen Werdegang eine zusätzliche Auszeichnung und Anerkennung.“
Der Chef Ralf Schubert erkennt schon jetzt den Wert des Projekts. „Es trägt ganz wunderbar zur Teambildung bei: Alle Azubi-Gruppen aus Küche, Service usw. sind miteinander im Gespräch. Die jungen Leute machen sich Gedanken, sprechen sich ab, fühlen sich verantwortlich.“