Als der Beruf des Rettungsassistenten durch den Notfallsanitäter abgelöst wurde, hat Andreas Pollmeier nicht lange überlegt. Als Abteilungsleiter des Rettungsdienstes bei der Feuerwehr Gütersloh hat er an einem 80 Stunden umfassenden Lehrgang teilgenommen. Zusätzlich musste eine staatliche Prüfung zum Notfallsanitäter abgelegt werden. „Das ist eine Qualifizierung, die von der Assistenz zu mehr eigenverantwortlichem Handeln führt“, sagt Pollmeier.
Damit ist er als Erster mit gutem Beispiel vorangegangen. Auch wenn er selber nicht mit dem Rettungswagen zu Einsätzen ausrückt, ist es ihm wichtig Kontakt zu aktuellen Entwicklungen im Rettungsdienst zu haben.
Im nächsten Jahr sollen dann 18 weitere Rettungsassistenten die Chance bekommen, sich abhängig von der bisherigen Berufserfahrung zum Notfallsanitäter zu qualifizieren. Je nach Berufserfahrung nimmt ein Rettungsassistent an einem Lehrgang mit 80, 480 oder 960 Stunden teil und macht anschließend eine staatliche Ergänzungsprüfung als Notfallsanitäter.
Die Berufsbezeichnung Notfallsanitäter ist am 1. Januar 2014 in Kraft getreten. Damit wurde auch die Ausbildung von zwei auf drei Jahre verlängert. Notfallsanitäter leisten bei medizinischen Notfällen bis zum Eintreffen des Arztes Erste Hilfe und führen lebensrettende Maßnahmen durch. Ausbildungsziel ist die eigenverantwortliche Durchführung und teamorientierte Mitwirkung insbesondere bei der notfallmedizinischen Versorgung und dem Transport von Patienten und Patientinnen. Dazu gehören unter anderem die Beatmung des Patienten, das Stillen von Blutungen und das Durchführen von Wiederbelebungsmaßnahmen. Sie dürfen bestimmte Medikamente verabreichen. Welche Medikamente das sind, wird von dem Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes festgelegt. Ist der Notfalleinsatz beendet, stellt der Notfallsanitäter die Einsatzfähigkeit des Fahrzeuges wieder her und erstellt Transportscheine, Einsatzberichte und Notfallprotokolle.
Andreas Pollmeier macht seinen Job gern. „Es gibt kaum einen Beruf, bei dem man so schnell einen Erfolg sehen kann. Das ist eine sehr befriedigende Aufgabe“, sagt der Notfallsanitäter. Im Einsatz selbst sei die volle Konzentration gefordert, durch die intensive Schulung sei man davon abgelenkt, über die Einzelschicksale nachzudenken und das sei gut so. Über den Zivildienst hat Pollmeier den Einsatz im Rettungsdienst kennen- und schätzen gelernt und ist, in verschiedenen Funktionen, bei diesem Beruf geblieben.