Diesen unterhaltsamen Spielfilm wollte sich keiner entgehen lassen. Und so begann die Kinosaison 2015 vom Bambi-Löwenherz und dem Gütersloher Seniorenbeirat mit einem vollen Haus.
Ein schier nicht endender Besucherstrom stimmte sich mit Kaffee und Kuchen ein, um diese Familiengeschichte zu erleben. Wie im wirklichen Leben, wurden alte Klischees lebendig, nur wirkten diese auf einmal unterhaltsam. Ja, sie regten nicht nur zum Schmunzeln an. Denn in diesem großartigen Film sieht man Claude und Marie als ein sehr gut situiertes Ehepaar. Natürlich mit prächtiger Villa am Fluss und ebensolchen vier prächtigen Töchtern. Das Leben könnte fast perfekt sein, wenn sich die Töchter bei der Wahl ihrer Ehemänner an den eisenharten Grundsätzen ihrer Eltern orientieren würden. Denn für Marie und Claude kommt natürlich nur ein katholischer Franzose in Frage. Aber wie so oft im Leben kommt es anders, denn die drei Schwiegersöhne, ein Muslime, eine Jude und eine Chinese sorgen für ein buntes Durcheinander. Bringen das konservative Weltbild ins Wanken. Endet doch die Toleranz, auch hier wie so oft vor der eigenen Haustür. Ein Enkel namens Mahmoud? Unvorstellbar?
Nun ruhen alle Hoffnungen auf der jüngsten Tochter. Hat sie ihnen doch eine katholische Hochzeit in Aussicht gestellt. Aber wie vom Donner gerührt erkennen sie, dass der Verlobte schwarz ist. Aber das alleine reicht nicht, denn zum großen Überfluss muss sich Claude auch mit dem afrikanischen Vater von Charles herumärgern. Denn Andre steht Claude in nichts nach, was Vorurteile und rassistisches Gedankengut betrifft. Erst ein gemeinsamer Angelausflug bringt die beiden sturköpfigen Patriarchen zusammen. Und plötzlich lösen sich die Vorurteile in nichts auf.
Dieser unterhaltsame Film passt genau in die jetzige bundesrepublikanische Wirklichkeit und macht deutlich, wie kleinkariertes Denken Menschlichkeit verhindert.
Am Mittwoch, 04. Februar steht die Tragikkomödie: Sein letztes Rennen“ mit Dieter Hallervorden auf dem Programm.