Eltern und Schüler können Bus- und Bahnticket für den Weg zur Schule sowie die Fahrtkostenerstattung demnächst bequem online beantragen – Städte Gütersloh und Bielefeld entwickeln mit Partner regio iT neues Servicetool
Gütersloh (gpr). Eltern sowie schulpflichtige Kinder und Jugendliche in Gütersloh und Bielefeld dürfen sich freuen: Bald können die sogenannten Schülertickets für den Bus oder die Bahn zur Schule oder auch der Antrag auf Erstattung der Schülerfahrkosten bequem online beantragt werden. Möglich macht es das Modellprojekt „Digitales Schülerticket NRW“, das die Städte Gütersloh und Bielefeld in Projektpartnerschaft mit dem kommunalen IT-Dienstleister regio iT entwickelt und nun abgeschlossen haben.
Ziel des Projekts, das im Juli 2021 startete, war die Entwicklung einer Software, die die Aufgaben und Arbeitsschritte im Rahmen der Schülerfahrkostenverordnung des Landes NRW sowie die Online-Beantragung einer Schülerfahrkarte digitalisiert. Es sollte ein Servicetool entstehen, das möglichst viele Bearbeitungsschritte automatisiert und eine manuelle Bearbeitung nur noch in Einzel- und Sonderfällen notwendig macht. So werden künftig alle, die einen Antrag auf ein Schülerticket gestellt haben, jederzeit über einen Online-Zugang den aktuellen Bearbeitungsstand einsehen können.
Die Stadt Gütersloh wird das digitale Schülerticket in das Bürgerportal einbinden, mit dem die Bürger schon jetzt zahlreiche Verwaltungsangelegenheiten bequem online erledigen können. „Das Digitale Schülerticket NRW ist ein erfolgreiches Beispiel für gute interkommunale Zusammenarbeit“, hebt Henning Matthes, bei der Stadt Gütersloh Beigeordneter für den Bereich Bildung, hervor. „Mit dem Modellprojekt ist es uns gemeinsam mit unseren kommunalen Partnern – allen voran der Stadt Bielefeld – gelungen, eine digitale und benutzerfreundliche Lösung für die bisher sehr aufwändige Beantragung und Bearbeitung von Schülertickets zu erarbeiten, die auch Veränderungen wie die in einigen Kommunen bereits eingeführten kostenlosen Schülertickets direkt abbilden kann“, freut sich Matthes über das Ergebnis des Projekts.
Für die Stadt Bielefeld ist die Einführung des neuen Servicetools als Ergänzung zu bestehenden Onlinedienstleistungen in Planung. Eine Anbindung über das sogenannte Serviceportal der Stadt ist vorgesehen. Dr. Udo Witthaus, Dezernat 2 Schule, Bürger, Kultur und Sport der Stadt Bielefeld: „Die im Projekt entwickelte Lösung ist komfortabel und transparent für alle Beteiligten. Das betrifft einerseits Eltern beziehungsweise Schülerinnen und Schüler, die nun jederzeit und ohne Papierformulare Anträge stellen können. Andererseits können die Bearbeiter der Anträge in der Schulverwaltung auf Basis der digitalen Anträge schneller entscheiden. Schließlich bringt das medienbruchfreie Verfahren auch Vorteile für den Verkehrsträger in Bezug auf Ausstellung und Abrechnung der Schülertickets.“
Das neue Fachverfahren „Digitales Schülerticket“ wird in der Praxis unterstützt durch Schnittstellen zum Einwohnermeldeprogramm sowie zu SchILDzentral (Schulverwaltungssoftware für Schulen und den Schulträger). Eine weitere Schnittstelle wird zum Verkehrsträger hinsichtlich der Ausstellung der Schülertickets bestehen. Dort wird dann auch das Bezahlverfahren angegliedert sein.
Das Verbundprojekt „Das digitale Schülerticket“ wird durch das Ministerium für Heimat, Bau und Digitalisierung des Landes NRW im Rahmen des Landesprojekts „Digitale Modellregionen NRW“ gefördert. Weitere Projektbeteiligte außer den Städten Gütersloh und Bielefeld sind die regio iT, der Dachverband der kommunalen IT-Dienstleister NRW (KDN) sowie weitere assoziierte Kommunen und Kreise, die ihre Expertise eingebracht haben. So kann das Servicetool breitflächig in ganz NRW zur Verfügung gestellt und genutzt werden. Die Projektkosten betragen insgesamt rund 446.500 Euro. Rund 200.000 Euro davon trägt das Land NRW. Für Gütersloh beliefen sich die Projektaufwendungen auf rund 98.000 Euro; die Stadt Gütersloh trägt mit einem Eigenanteil in Höhe von 19.624 Euro an Personalkosten zur Umsetzung des Projektvorhabens bei. Die Gesamtausgaben der Stadt Bielefeld für das digitale Schülerticket in Höhe von rund 53.000 Euro werden zu 80 Prozent (43.000 Euro) gefördert. Das Projekt „Digitales Schülerticket NRW" wird auch auf Ebene der Regiopolregion Bielefeld umgesetzt. Die Regiopolregion ist ein interkommunaler Zusammenschluss, dem unter anderem die Städte Bielefeld, Gütersloh und Herford angehören. Gemeinsam werden zum Beispiel digitale Services, etwa die digitale Beantragung des Schülertickets, entwickelt, um die Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern und auszubauen.
Bild: (von links) Jörg Möllenbrock (Stadt Gütersloh, Projektleitung), Virginia Castro Pereira (Bezirksregierung Detmold, Dezernat 34 – Förderung DMR OWL), Christiane Lupp (Stadt Bielefeld, Digitale Modellregion OWL), Ingrid Heinen (Bezirksregierung Detmold, Dezernat 34 – Förderung DMR OWL), Yasmeen Babar (regio iT, Centerleiterin Urban Design), Astrid Zellermann (Stadt Bielefeld, Projektverantwortliche), Christiane Boschin-Heinz (Stadt Paderborn, Digitale Modellregion OWL), Susanne Beckmann (Stadt Bielefeld, Amtsleiterin Amt für Schule) und Henning Matthes (Stadt Gütersloh, Erster Beigeordneter und Schuldezernent). (Foto: Stadt Gütersloh)