Klimaschutztreffen OWL
Rund 40 Klimaschutzmanager, Umweltbeauftragte und Planer der Kommunen in Ostwestfalen-Lippe kamen auf Einladung des Kreises Gütersloh am Donnerstag ins Kreishaus Gütersloh. Sie widmeten sich im Rahmen des neunten Klimaschutztreffens OWL dem Schwerpunktthema „Mobilität in der Kommune“.
Die Kommunen arbeiten hinsichtlich des Klimaschutzes hauptsächlich in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Im Gegensatz zu den zwei erst genannten Sektoren lässt sich im Verkehr bislang keinerlei positive Entwicklung hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität verzeichnen. Dabei gäbe es hier viel Einsparpotenzial, wie Frank Scheffer, Fachbereichsleiter Bauen und Umwelt des Kreises Gütersloh, weiß: „Rund 37 Prozent des kreisweiten Energie-Endverbrauchs entfällt auf den Verkehr. In Sachen Klimaschutz tut sich hier erkennbar nichts.“
Das Klimaschutzkonzept des Kreises sieht eine CO2-Reduktion von fünf Prozent bis zum Jahr 2020 allein durch Einsparungen im Verkehr vor. Außerdem soll sich die Anzahl der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb verzehnfachen; bei Stadt- und Gemeindeverwaltung soll jedes zweite Fahrzeug dem entsprechen.
Kim Nadine Ortmeier und Henning Korte, die beiden Klimaschutzmanager des Kreises Gütersloh, präsentierten zunächst ihre Klimaschutzaktivitäten der vergangenen drei Jahre – insbesondere im Bereich Mobilität. So ergab eine Umfrage unter allen 170.000 Haushalten im Kreis, das rund die Hälfte der Bürger an dem abgefragten Tag mit dem Auto fuhren, über 20 Prozent das Fahrrad nutzten und lediglich knapp über 10 Prozent der Menschen im Kreis mit dem ÖPNV (Öffentlichen Personennahverkehr) unterwegs waren. Dabei sind die meisten Fahrtstrecken Kurzstrecken von bis zu fünf Kilometern innerhalb der eigenen Kommune.
Mit dem betrieblichem Mobilitätsmanagement, den „Kindermeilen“ zur Verkehrs- und Mobilitätserziehung von Grundschülern und KiTa-Kindern und der kreisweiten Mobilitätsstrategie, die aktuell erstellt wird, geht der Kreis Gütersloh mit gutem Beispiel voran. Weitere Maßnahmen haben die Teilnehmer gemeinsam in einer Workshop-Phase erarbeitet. In Kleingruppen unterteilt, diskutierten sie über verschiedene Verkehrsmittel, Zielgruppen und Problemstellungen.
Die zusammengetragenen Ideen können direkt für die Arbeit in den Kommunen genutzt werden. Darüber hinaus nutzte die „Regionale Koordinierungsstelle Mobilität OWL“, die kürzlich eingerichtet wurde, das Klimaschutztreffen und stellte sich dem Teilnehmerkreis vor. Die Koordinierungsstelle unterstützt die Kommunen vor Ort.
Der Kreis Gütersloh selbst erarbeitet aktuell messbare Ziele für seine kreisweite und ganzheitliche Mobilitätsstrategie, wie steigende Zahlen der ÖPNV- und Fahrradnutzung sowie sinkende Zahlen bei der PKW-Nutzung. Gleichzeitig sollen Verhaltensänderungen im Sinne einer Mobilitätskultur erwirkt werden. Hierfür wurden die Grundlagen der Kommunen zusammengetragen. Im Oktober folgt ein Expertenworkshop, danach berät ein Sonderkreisplanertreffen. Bis Ende des Jahres soll die Mobilitätsstrategie des Kreises feststehen.
Weitere Informationen zu den Klimaschutz- und Mobilitätsaktivitäten des Kreises Gütersloh sowie zur Veranstaltung bekommen Interessierte bei Klimaschutzmanager Henning Korte unter Telefon 05241 – 85 2764, oder per E-Mail an Henning.Korte(at)gt-net.de.