Gütersloh. Klare Tipps und flotte Sprüche, mit denen er die Zuhörer und Lacher auf seiner Seite hatte, lieferte Ralf R. Strupat mit seiner Reise durch die Welt der Kundenerlebnisse.
Der Referent amüsierte am Dienstag im Ratssaal mit Anekdoten und Geschichten aus dem Reich der Kundenfrustration und der unvergesslichen Kundenerlebnisse. Von den rund 100 Teilnehmern der Veranstaltung „Mittelstand trifft Rathaus“ erntete er viel Applaus. Seine Botschaft: Wer Kunden begeistern will, muss sich von anderen unterscheiden. Phantasievoll sein im Erfinden immer neuer Serviceleistungen. Darin liegt das Geheimnis der Kundeneroberung.
Gute Beispiele lieferte die Hotelszene. „Das Stück Schokolade auf dem Kopfkissen motiviert heute niemanden mehr, ein Hotel zu buchen“, sagte Strupat. Es ist das Besondere, was auffällt und in Erinnerung bleibt. Zum Beispiel, wenn die Minibar kostenlos zu nutzen ist oder die Autoscheiben als Gruß der Auszubildenden gereinigt würden.
In der Welt der Schnäppchenjäger würden die Produkte an sich schon längst nicht mehr die Hauptrolle spielen. Es ist das Drumherum, das kleine Plus, das Schmankerl eines guten Service, das überzeuge. „Produkte sind austauschbar“, sagte Strupat. Auch von einer Kundentreue könne man nicht mehr ausgehen. Jeder Unternehmer stehe deshalb vor der Herausforderung, angenehm auffallend zu sein und anders zu sein als andere.
„Es ist entscheidend wie wir etwas tun, und weniger, was wir tun“, sagte der Motivator. Im Alltag würde man häufig nicht bemerken, wie sich Dinge einschleichen, die die Motivation bremsen und die Begeisterung wegfegen. Dazu gehören auch bestimmte Floskeln. Einem Kunden sollte nicht gesagt werden: „Kein Problem.“ (Das werte die eigene Arbeit ab.) Stattdessen: „Das machen wir gerne“. Auf der Streichliste steht auch das Wort „eigentlich“, das oft ein Ausweichen gegenüber den Kundenwünschen signalisieren würde.
Um als Unternehmer erfolgreich zu sein, brauche man mehr Zeit zum Reden, die Kraft, etwas durchziehen zu wollen, und vor allem die Konzentration auf ein Vorhaben. „Machen Sie weniger“, rät Strupat. Die Klarheit der Aufgaben trage wesentlich dazu bei, sich nicht zu verzetteln, nicht zu überanstrengen und zum Ziel zu gelangen. Wer kreativ sei, habe viele Möglichkeiten seine Kunden und Mitarbeiter zu begeistern. Das müsse nicht viel kosten und sei ohne Risiko.
Neben dem durch Strupat gelieferten Gesprächsstoff zum Thema Kundenbegeisterung präsentierte sich die Stadt Gütersloh mit dieser Veranstaltung als Partner der Wirtschaft, der den Dialog ohne Umwege sucht. „Sie alle sind uns wichtig. Wir möchten mit Ihnen im Gespräch bleiben“, sagte die 1. Beigeordnete Christine Lang in ihrer Begrüßung. An Infoständen zeigte die Stadtverwaltung ihre unterschiedlichen Dienstleistungen. Angefangen von der Wirtschaftsförderung über die Bauordnung bis hin zum Beratungsangebot der Gleichstellungsstelle und dem Bildungsangebot für Unternehmen der Volkshochschule Gütersloh.