Gütersloh. Der Kreis Gütersloh wird die zusätzlichen 100.000 Euro für Flüchtlinge vor allem zur Förderung der Sprachkompetenz einsetzen.
Die Kreispolitiker hatten im Rahmen der Diskussion über den Haushaltsplan 2015 diese zusätzlichen Mittel zur Unterstützung einer steigenden Zahl von Flüchtlingen beschlossen. Im Schul-, Kultur- und Sportausschuss stellte Gudrun Mackensen, Leiterin der Abteilung Schule, Bildungsberatung und Sport, erste Konzepte vor. Die Mitglieder stimmten anschließend einstimmig für die von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehensweise.
Mackensens Abteilung ist zuständig, da in den politischen Beratungen festgelegt worden ist, dass die Mittel dem Kommunalen Integrationszentrum zugeordnet werden und das gehört zur Abteilung von Mackensen. Sie stellte eines klar: „Wir gehen nicht mit der Gießkanne los, sondern behalten lieber die Entwicklung im Blick, um bedarfsorientiert reagieren zu können.“ Das Integrationszentrum hat zunächst nur einen Teil der Gelder verplant, zwei Maßnahmen mit Gesamtkosten von 37.000 Euro sind fest eingeplant: Rucksack-Kita und Sprachförderung in Berufskollegs.
„Die Rucksack Kita ist ein erprobtes Projekt, bei dem die Eltern mit in die Sprachbildung einbezogen werden“, erläuterte Mackensen. „Die Eltern lernen bei der Rucksack-Kita, was sie zuhause mit ihren Kindern üben können.“ Aufgrund der Vorerfahrungen könne man unvermittelt mit dem Projekt starten, zehn Kitas, bei denen der Bedarf besonders groß ist, werden ausgesucht. Pro Kita kommen Kosten von 2500 Euro zusammen. Sollten mehr Kitas Bedarf anmelden, sei finanziell noch Luft.
Das zweite Projekt zielt auf die Auffangklassen an den Berufskollegs: „Wir haben zurzeit eine große Gruppe von jungen Menschen zwischen 16 und 18 Jahren alt, teilweise aber auch schon 20, die in den Auffangklassen der kreiseigenen Berufskollegs aufgenommen werden.“ Dort lernen sie in erster Linie die deutsche Sprache. „Sie brauchen aber auch berufsspezifische Sprachkenntnisse“, erläuterte die Abteilungsleiterin. „Wenn sie später nicht verstehen, was der Meister ihnen sagt, haben wir Probleme, für sie einen Ausbildungsplatz zu finden.“ 12.000 Euro kosten zwei Ferienkurse an drei Standorten, in denen die Kandidaten die nötige Fachsprache erlernen.Unabhängig von den 100.000 Euro Kreisgeldern gibt es ein Projekt zur Förderung des Ehrenamts, dass mit 18.000 Euro vom Land NRW gefördert wird. Der Kreis Gütersloh schreibt die Förderung jetzt aus, gesucht werden Konzepte im Bereich der Sprachförderung – sei es in Spielgruppen, im Sport oder Bereich der Sprachlosten. Mackensen kann sich vorstellen, diese 18.000 Euro aus Kreismitteln aufzustocken, wenn sich großer Bedarf zeigt.