Genaues Arbeiten ist wichtig für Marcel Posdziech. Der Vermessungstechniker bei der Stadt Gütersloh ist unter anderem für die Schulwegmessung verantwortlich, die für die Übernahme von Schülerfahrtkosten wichtig ist. „Dabei messe ich den Weg von der Haustür bis zur Schule – wie Google Maps, nur noch viel genauer, denn zur Wegmessung gehört auch jeder Zebrastreifen, der überquert wird“, erklärt der 24-Jährige, der im Juni die dreijährige Ausbildung abgeschlossen hat.
An der Arbeit gefalle ihm vor allem der Außendienst, berichtet Marcel Posdziech. Denn dann misst er direkt vor Ort mit Hilfe von Tachymetern, GPS-Antennen und anderen Messgeräten. Die Aufgaben dabei sind vielfältig: Der Vermessungstechniker teilt im Zusammenhang mit städtischen Grunderwerbsmaßnahmen Grundstücke ein, bestimmt Geländehöhen, misst nach Fertigstellung städtischer Bauten – unter anderem Kindergärten – die Gebäude ein, misst die Topographie für die Stadtgrundkarte, zieht neue Grenzen und setzt Grenzpunkte. Hinzu kommt der vermessungstechnische Innendienst, bei dem Marcel Posdziech mit modernen Rechenprogrammen die Daten am Computer auswertet und Messungen vorbereitet.
Dass Vermessungstechniker sein Berufswunsch ist, wusste Marcel Posdziech bereits mit 17 Jahren. Zu der Zeit absolvierte er ein freiwilliges Praktikum im Fachbereich Vermessung bei der Stadt Gütersloh. „Dort habe ich zum ersten Mal durch das Tachymeter, einen Winkel- und Streckenmesser, geschaut. Ich habe die Kollegen im Arbeitsalltag begleitet und für mich festgestellt, dass es genau die Tätigkeit ist, die ich später ausüben möchte“, erinnert er sich zurück. Bereits in der Schule habe er Mathematik und Geometrie gemocht. Außerdem arbeite er gerne an der frischen Luft.
Während der Ausbildung lernte er zweimal wöchentlich die theoretischen Grundlagen im Berufskolleg Bielefeld, vor allem Mathe, Trigonometrie, Gerätekunde und das Vermessungs- und Katastergesetz. „An Mathematik gefällt mir die klare Sprache und dass es eindeutige Lösungen gibt. Als Vermessungstechniker hat man aber nicht nur mit Mathematik zu tun, auch räumliches Vorstellungsvermögen und Kreativität bei den Aufstellungen sind gefragt. Diese Vielseitigkeit ist es, die den Beruf für mich so attraktiv macht“, bilanziert der 24-Jährige.
Weitere Informationen zu den Ausbildungen bei der Stadt Gütersloh im Internet: www.ausbildung.guetersloh.de