Rick Thomaschewski im Bereitschaftsdienst für Hausnotruf-Notfälle
Ostwestfalen-Lippe. Jede dritte Person in Deutschland ab 65 Jahren lebt allein. Bei den Frauen sind es sogar fast 50 Prozent. Immer mehr ältere Menschen haben keinen Angehörigen mehr in der Nähe wohnen, der mal schnell vorbeikommen kann, wenn es ein Problem oder sogar einen Unfall gegeben hat. Hier bieten die Malteser Abhilfe mit ihrem sozialen Hintergrunddienst. Dieser ist 24 Stunden in Bereitschaft. Natürlich auch über die kommenden Feiertage. Als Schutzengel im Dienst ist dieses Jahr Rick Thomaschewski.
Wenn Rick Thomaschewski über die Malteser Hausnotrufzentrale alarmiert wurde, ist er bereits genauestens informiert: "Von der Notrufzentrale erfahre ich alles über die notleidende Person - über Vorerkrankungen, Medikamente und die aktuelle Situation." Damit er im Notfall schnell in die Wohnung kann, hat er stets alle Haustürschlüssel der Menschen dabei, die den Maltesern ihre Gesundheit anvertrauen. Natürlich sind alle Schlüssel sicher verwahrt und anonymisiert. "Datenschutz steht bei uns an erster Stelle," sagt Rick Thomaschewski. Der 22-jährige engagiert sich seit August 2018 als Bundesfreiwilliger bei den Maltesern. Für ihn eine sinnvolle Überbrückung bis er mit der Ausbildung zu seinem Wunschberuf als Notfallsanitäter starten kann. Eine erfolgreiche Fortbildung zum Rettungshelfer hat er im Oktober abgeschlossen und ist somit bestens ausgebildet, um den notrufenden Personen zu helfen. Seit dem zwölften Lebensjahr ist Rick Thomaschewski zudem bei der Jugendfeuerwehr in seinem Heimatort Schloß Holte-Stukenbrock und hat auch dort bereits Erfahrungen mit Notfall-Situationen gemacht.
Besonders wichtig ist es ihm, sich in die Lage des Hilferufenden hineinzuversetzen: "Für den Menschen ist es ja eine Ausnahmesituation. Und vielen älteren Menschen fällt es schwer, Hilfe zu rufen und anzunehmen. Aber dafür sind wir ja da: manchmal reichen auch paar beruhigende Worte und eine kleine Hilfestellung, damit es der Person wieder bessergeht."
"Oft wird der rote Hausnotrufknopf gedrückt, wenn man im Bad ausgerutscht ist," sagt Jens Sander, Leiter Hausnotruf der Malteser Dienststelle OWL. "Andere wiederum klagen über Schmerzen oder Übelkeit. Darüber hinaus stellen wir zunehmend sogenannte soziale Notrufe über die Feiertage fest, wenn Menschen sich einsam fühlen."
Aber auch darauf ist die Malteser Hausnotrufzentrale eingestellt und kann häufig mit einem einfühlsamen Gespräch Trost spenden und aufmuntern. Das ist auch für Angehörige ein beruhigendes Gefühl, wenn sie zum Beispiel über Weihnachten ein paar Tage verreisen.
BU: Schutzengel Rick Thomaschewski vom Malteser Hausnotruf im Einsatzwagen des Sozialen Hintergrunddienstes. Foto: Buttchereit