»Ein Metallbaukasten? Ja, damit habe ich als Kind auch gebaut« - Begeistert wird vom Schrauben an den gelochten Metallbändern erzählt, die zu kunstvollen Kränen, Flugzeugen oder Schiffen zusammengefügt wurden.
Solche Erinnerungen möchte das Stadtmuseum Gütersloh mit der Ausstellung einer großen Sammlung von Märklin-Metallbaukästen nun wieder wachrufen. Spielzeug der Kleinen ist immer ein Abbild der Welt der Großen. Als zum Ende des 19. Jahrhunderts der technologische Fortschritt zu einem Wunderwerk wie dem Eiffelturm führte, hatte Gustav Lilienthal, der Bruder des Flugpioniers Otto Lilienthal, die Idee ihn und weitere architektonische Ergebnisse der neuen Stahlskelettbauweise im Modell nachzubauen. Lilienthals Baukasten wurde 1901 von dem englischen Tüftler Frank Hornby aus Liverpool weiterentwickelt, der seinen Metallkonstruktionsbaukasten ab 1908 unter dem Namen »Meccano« verkaufte. Vor 100 Jahren, 1915, erwarb Märklin die Markenrechte, konnte aber erst 1919 nach Ende des Ersten Weltkriegs die Produktion aufnehmen. Fortan trat der Metallbaukasten in den Köpfen und Herzen ganzer Generationen kleiner Konstrukteure seinen Siegeszug an. Mit Schraubenzieher und Gabelschlüssel konnte man Lochstreifen, Winkelträger, Bügel und Platten nach Bauanleitung oder freier Fantasie zusammenschrauben. Räder, Zahnräder und Motoren kamen hinzu. Bis in die 1970er Jahre hinein war das in den Kinderzimmern für die heranwachsende männliche Jugend die wohl am meisten verbreitete Freizeitbeschäftigung. Im Stadtmuseum Gütersloh wird nun wieder geschraubt – und selbstverständlich ist auch der Eiffelturm dabei.
100 Jahre Märklin Metallbaukästen
Stadtmuseum Gütersloh vom 29.11.2014 bis 22.03.2015
Mittwoch bis Freitag 15:00 bis 18:00 Uhr
Samstag und Sonntag 11:00 bis 18:00 Uhr
www.stadtmuseum-guetersloh.de